Blockade von „Waffe und Munition“ in Unterlüß
Im Rahmen des seit vergangenem Mittwoch andauernden Antikriegscamps in Unterlüß ist heute der Rheinmetall-Produktionsstandort „Waffe und Munition“ blockiert worden.
Im Rahmen des seit vergangenem Mittwoch andauernden Antikriegscamps in Unterlüß ist heute der Rheinmetall-Produktionsstandort „Waffe und Munition“ blockiert worden.
Nach einer gestrigen erfolgreichen Demonstration waren die Aktivist*innen aus dem Camp „Rheinmetall entwaffnen“ heute wieder früh auf den Beinen. Um kurz vor 6.00 Uhr machte sich eine Gruppe von 50 Menschen im niedersächsischen Unterlüß auf den Weg zum Standort „Waffe und Munition“ des Konzerns Rheinmetall, um die Produktion von Kriegsgerät zu blockieren.
Begleitet von einem Polizeihubschrauber gelangten die Aktivist*innen bis an ihr gewünschtes Ziel: Das Einlasstor von „Waffe und Munition“ an der Neulüßer Straße. Das Tor wurde vier Stunden lang blockiert. Mit Transparenten, Sprechchören und Kartons, die die Herstellung und den Verkauf von Mordwerkzeug kritisieren, forderten die Demonstrant*innen die Entwaffnung des Konzerns. Dabei wurde auf die Mitschuld an Mord und Verbrechen in aller Welt verwiesen, unter anderem mit den Parolen „Blut an euren Händen“ und „War starts here, let‘s stop it here“. Die Polizei war erst vor Ort als sich die Blockierenden bereits hingesetzt hatten.
Die Blockade war ein voller Erfolg
Allein die Ankündigung von Blockaden hatte im Vorfeld dafür gesorgt, dass viele Mitarbeiter*innen des Kriegsprofiteurs erst gar nicht zur Arbeit kamen. Rheinmetall rief die Angestellten und Auszubildenden dazu auf, sich Urlaub zu nehmen. Lieferanten wurden auf andere Tage verwiesen. Trotzdem ankommende LKWs, unter anderem einer, der sichtbar Panzerteile transportierte, konnten das Gelände nicht erreichen, was die Blockierenden feierten.
Alle Aktionen und Veranstaltungen des einwöchigen Friedenscamps „Rheinmetall entwaffnen. Krieg beginnt hier“ fordern die Beendigung der Kriege weltweit, der Kriegspolitik der Bundesrepublik und ihrer Verbündeten sowie eine Demilitarisierung aller Rüstungskonzerne. Waffen nicht mehr zu produzieren, ist ein wichtiger Schritt, eine friedliche Entwicklung der Welt zu unterstützen und die Ursachen von Flucht, Tod und Zerstörung zu bekämpfen.
Die Camper*innen erklären zu ihrem Selbstverständnis:
„Wir treten ein für eine solidarische, basisdemokratische und freie Gesellschaft mit alternativen Formen des Zusammenlebens, Wirtschaftens und Produzierens. Rassismus, Militarismus, Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus gehören überwunden und aktiv bekämpft. Rassistische Mobilisierung, Angriffe und Hetzjagden wie aktuell in Chemnitz verurteilen wir und rufen hier wie überall dazu auf, sich faschistischen Banden und Regimen entgegen zu stellen.“