Die Istanbuler Zentrale der Demokratischen Partei der Völker (HDP) ist gegen 15 Uhr Ortszeit beschossen worden. Der Täter M.S.H. feuerte mit einer nicht registrierten Waffe sieben Schüsse auf das Gebäude ab und flüchtete anschließend in das nächste Polizeirevier.

Die HDP protestierte vor der Parteizentrale gegen den Angriff und wies auf die zunehmenden Provokationen hin, die durch die Regierungspolitik herausgefordert werden. Als die Schüsse fielen, fand im Gebäude eine Sitzung statt. Elif Bulut erklärte als Ko-Vorsitzende des Istanbuler HDP-Verbands, dass der Angriff auch Menschenleben hätte kosten können. Der Täter war vor zwei Tagen in die Parteizentrale gekommen und hatte dort Tee getrunken.

Nach Ansicht von Elif Bulut kann der Vorfall nicht als individuelle Tat bewertet werden. Die Istanbuler Parteivorsitzende erklärte, dass ein Zusammenhang zwischen dem heutigen Angriff und der kontinuierlichen Kriminalisierung durch die Regierung und die Medien besteht.

Auch ihr Parteikollege Erdal Avcı sagte, dass die Sprache und die Praxis der Regierung die Grundlage für Angriffe wie diesen herstelle. Laut dem Ko-Vorsitzenden des Istanbuler Parteiverbands handelte es sich um einen geplanten Angriff, mit dem die im Land bestehenden Konflikte verschärft werden sollten: „Wir haben jedoch bereits viel ernstere Angriffe erlebt und unseren Kampf ohne Unterbrechung fortgesetzt.“