Anklage gegen Islamisten wegen Messerattacken in Duisburg

Ein Syrer soll im April in Duisburg einen Mann erstochen und in einem Fitnessstudio Menschen verletzt haben – nun wurde er angeklagt. Die Taten seien mutmaßlich islamistisch motiviert gewesen.

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen Syrer erhoben, der im April in Duisburg einen Mann erstochen und wenige Tage später in einem Fitnessstudio vier Männer mit einem Messer angegriffen und teils lebensbedrohlich verletzt haben soll. Die Taten seien mutmaßlich islamistisch motiviert gewesen, teilte die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mit.

Bei dem Angeschuldigten Maan D. handelt es sich nach Angaben des Generalbundesanwalts um einen Anhänger der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS). Aus seiner radikalislamistischen Gesinnung heraus habe er beschlossen, durch die Tötung von vermeintlich „Ungläubigen“ einen Beitrag zum weltweiten Dschihad zu leisten. In der Nacht zum Ostersonntag soll der damals 26-jährige D. einen 35-Jährigen bei einer zufälligen Begegnung in der Duisburger Innenstadt mit einem Messer attackiert haben. Er habe ihn mindestens 28-mal in Bauch, Kopf und Nacken gestochen, so der Vorwurf. Das Opfer starb noch am selben Tag in einem Krankenhaus an seinen Verletzungen.

Neun Tage später habe D. ein Fitnessstudio in Duisburg betreten, um dort weitere Menschen zu töten. Im Umkleide- und Duschbereich soll er mit einem Messer nacheinander drei Männer zum Teil mehrfach in den Oberkörper gestochen und sie lebensbedrohlich verletzt haben. Außerdem fügte er einem Ersthelfer zwei Stichverletzungen in den Oberschenkel zu. Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falles übernommen.

Maan D. befindet sich seit dem 24. April in Untersuchungshaft. Ihm werden Mord und versuchter Mord in drei Fällen zur Last gelegt, außerdem wird ihm gefährliche und schwere Körperverletzung vorgeworfen. Über die Zulassung der Anklage entscheidet der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf.