AKP-Wahlkampf: Gouverneur bedroht Dorfvorsteher

Der türkische Gouverneur der nordkurdischen Provinz Şirnex bedroht Dorfvorsteher, damit sie Stimmen für die AKP eintreiben. Sie sollten überlegen, was er mit ihnen machen würde, wenn die Stimmen nicht wie gewünscht ausfallen würden.

Das AKP/MHP-Regime bereitet sich darauf vor, die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 14. Mai mit allen Mitteln zu gewinnen. Zu Meldungen aus Wan, die besagen, das Wähler:innen systematisch bestochen bzw. unter Druck gesetzt werden, die AKP zu wählen, kommen jetzt auch Berichte aus der nordkurdischen Provinz Şirnex (tr. Şırnak). Der türkische Gouverneur Osman Bilgin bestellte die Dorf- und Stadtteilvorsteher (Muhtar) in die Kommandogarnison der Militärpolizei in Basa (Güçlükonak) von Şirnex. Die Ortsvorsteher waren zum Erscheinen verpflichtet worden. Auf dem Treffen bedrohte Bilgin sie und verlangte von ihnen, Stimmen für die AKP zu sammeln. Bilgin erklärte: „Jeder ist für sein eigenes Dorf und seine Nachbarschaft verantwortlich. Wenn ihr nicht für die AKP stimmt, denkt daran, was ich nach der Wahl mit euch machen werde. Ich weiß, ihr werdet sagen: ‚Der Gouverneur hat uns gedroht‘. Ja, ich drohe euch, aber wisst eines: Wenn die Ergebnisse nicht so ausfallen, wie wir es wollen, werde ich euch später treffen. Ich werde es nicht zulassen, dass ihr den Reis [Erdogan] abwählt.“

Gouverneur Bilgin besuchte Berichten zufolge Qileban (Uludere), Elkê (Beytüşşebap) und Basa und führte dort Gespräche mit Ortsvorstehern, Sicherheitsbeamten, Soldaten und einigen Stammesführern.