AED: Angriffe auf Christen haben Genozidqualität

Die französische Abteilung der konservativ-katholischen Organisation Kirche in Not gibt an, dass der größte Teil der drei Millionen Christen in Syrien und Irak aufgrund des Bürgerkriegs geflohen seien.

Ein Bericht der französischen Abteilung der katholischen Organisation Kirche in Not (AED) beschreibt die Situation von Christen im Irak und Syrien als „einem Völkermord ähnlich“.

Angriffe auf Christen nehmen in Afrika und Asien zu

Die koptische Minderheit in Ägypten macht etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus und befindet sich im Visier von Dschihadisten. Die Situation sei äußerst besorgniserregend, so die AED. Insbesondere in Asien und Afrika gebe es immer wieder Massaker an Christen. Allein in Nigeria wurden im Jahr 2018 3.700 Christinnen und Christen ermordet.

Christliche Minderheit im Irak in 16 Jahren um 90 Prozent geschrumpft

Nach dem Umsturz des Saddam-Regimes und dem darauffolgenden Aufstieg dschihadistischer Terrorgruppen nahm die christliche Bevölkerung im Irak deutlich ab. Dem Bericht nach lebten im Jahr 2003 1,5 Millionen Christen im Irak. Heute sind es noch zwischen 120.000 und 150.000.

Genozidqualität in Syrien

In Syrien schrumpfte zwischen 2011 und 2017 die christliche Bevölkerung um zwei Drittel, von 1,5 Millionen im Jahr 2011 auf 500.000 im Jahr 2017. Die Flucht ging im Jahr 2018 weiter. Dies bewertet die Kirchenorganisation als Völkermord.

Der Bericht weist in seiner Definition von Christen strukturelle Mängel auf, da der Begriff zumindest im Mittleren Osten immer wieder auch als Überbegriff für Suryoye und Armenier verwendet wird, unabhängig davon, ob sie sich religiös bekennen oder nicht. Insofern stellt Christentum im Mittleren Osten nicht automatisch ein Bekenntnis zum christlichen Glauben dar, sondern beschreibt eine bestimmte ethnische Konstellation.