Abgeordnetenmandat des HDP-Politikers Encu entzogen

Dem HDP-Abgeordneten Ferhat Encu ist nach Eintritt der Rechtskraft seiner Haftstrafe das Mandat entzogen worden.

Der kurdische Politiker Ferhat Encu, der im F-Typ-Gefängnis Kandıra in der Türkei inhaftiert ist, ist nach der Urteilsbestätigung einer Haftstrafe gegen ihn als Abgeordneter der türkischen Nationalversammlung abgesetzt worden. Ein entsprechender Beschluss wurde im Parlament verlesen und damit „rechtsgültig“. Die Anzahl der abgesetzten HDP-Abgeordneten beträgt jetzt sieben.

Ferhat Encu war erstmalig am 4. November 2016 verhaftet worden. Nach dreieinhalb Monaten hinter Gittern wurde er freigelassen und zwei Tage später, am 17. Februar 2017, erneut verhaftet.

Der 1985 geborene Ferhat Encü stammt aus der Provinz Şirnex (Şırnak) und hat 2011 seinen Bruder und elf weitere Verwandte bei einem Luftangriff der türkischen Streitkräfte auf eine Grenzhändler-Karawane in Roboski verloren. Bei diesem Massaker starben insgesamt 34 Jugendliche und junge Männer. Ferhat Encu brach danach sein Studium ab und wurde 2015 als Abgeordneter der HDP ins türkische Parlament gewählt.