Der Journalist und Autor Abdülkadir Konuk ist im Alter von 76 Jahren in Köln verstorben. Konuk wurde 1947 in Erzingan (tr. Erzincan) geboren und nach dem Militärputsch vom 12. September 1980 in der Türkei verhaftet und zum Tode verurteilt. 1989 wurde er aufgrund von Herzbeschwerden aus dem Gefängnis ins Krankenhaus gebracht und in einer spektakulären Aktion von bewaffneten Personen befreit. Seine Freunde brachten ihn auf eine Insel in der Türkei, von der aus er mit einem kleinen Boot fünfeinhalb Stunden zur griechischen Insel Lesbos ruderte und schließlich nach Deutschland kam.
Abdülkadir Konuk hat zahlreiche Bücher verfasst und unter anderem für die Zeitungen Özgür Gündem und Yeni Özgür Politika geschrieben. Bei einer Reise in den Libanon führte er ein Interview mit dem PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan in der Bekaa-Ebene. Sein Roman „Dağdan Kopan Özgürlük” behandelt das Leben von Öcalan und Guerillakämpfer:innen. Das im Belge-Verlag erschienene Buch wurde in der Türkei sofort verboten. Auch im Exil wurde Konuk aufgrund seiner Texte verfolgt und zu Haftstrafen verurteilt. Die Türkei forderte von Deutschland jahrelang seine Auslieferung.