5. Kongress der Kurdistan-Föderation FCDK-KAWA in Darmstadt

In Darmstadt fand der 5. Kongress der Föderation der Demokratischen Gesellschaften Kurdistans unter reger Beteiligung statt.

Am Sonntag fand der 5. Kongress der Föderation der Demokratischen Gesellschaften Kurdistans (FCDK-KAWA) im kurdischen Verein in Darmstadt statt. An dem Kongress unter der Parole „Wir bauen die Demokratische Nation und das freie Leben auf“ nahmen etwa 120 Delegierte aus Frankfurt am Main, Mainz, Gießen, Darmstadt, Mannheim, Saarbrücken, Hanau, Offenbach und Rüsselsheim teil. Die Referenz auf die Demokratische Nation bezieht sich nicht auf das Konzept eines bürgerlichen Nationalstaats, sondern auf ein basisdemokratisches Modell der Selbstorganisierung jenseits der kapitalistischen Moderne.


An dem Kongress nahmen unter anderem auch Engin Sever als Ko-Vorsitzender des Dachverbands KON-MED, die kurdische Politikerin Nilüfer Koç, der Autor und Wissenschaftler Aziz Tunç und der ehemalige Ko-Bürgermeister von Erxenî (tr. Ergani), Nadir Yıldırım, teil.

Nach einer Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen der kurdischen Befreiungsbewegung hielt der Ko-Vorsitzende von FCDK-KAWA, Abdulvahap Alper, eine Eröffnungsrede. Er erklärte: „Wir grüßen mit unserem Kongress den enormen Widerstand, der in Kurdistan geleistet wird. In diesem Sinne widmen wir unseren 5. Kongress dem Widerstand unseres Volkes, insbesondere Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und vor allem den Gefallenen, die trotz aller Angriffe des Faschismus Teil des gewaltigen Widerstands waren.“

In ihrer Rede erklärte Nilüfer Koç, dass die aktuelle Situation „keine normale Phase“ sei und es stattdessen um „Sein oder Nichtsein“ gehe. Sie führte aus: „Entweder werden wir gewinnen, indem wir Widerstand leisten, oder wir werden zu all dem schweigen und von der Bühne der Geschichte verschwinden. 2023 ist der 100. Jahrestag des Lausanner Abkommens. Dementsprechend hat der türkische Staat seine Politik auf der Grundlage der Zerstörung aller bestehenden Errungenschaften Kurdistans aufgebaut."

Koç kritisierte das internationale Schweigen zu den Angriffen und sagte: „Aber wir können diesen Krieg vereiteln. Wir haben diese Kraft und wir müssen mit all unserer Stärke gegen das Massaker, das gerade vorbereitet wird, auf den Straßen und Plätzen anschreien.“

Nach der Verlesung einer Solidaritätsbotschaft des Kommunistischen Aufbaus wurde ein Film über die Aktivitäten des vergangenen Jahres gezeigt. Anschließend wurden der siebenköpfige Vorstand und die neuen Ko-Vorsitzenden gewählt.