100 Tage Hungerstreik in Straßburg

Seit hundert Tagen sind 14 kurdischen Aktivistinnen und Aktivisten in Straßburg im Hungerstreik. Es kann jederzeit zu Todesfällen kommen, warnen die betreuenden Ärzte.

Seit hundert Tagen sind die ehemalige HDP-Abgeordnete und Öcalan-Nichte Dilek Öcalan, die Journalistin Gülistan Çiya İke, der KCDK-E-Vorsitzende Yüksel Koç, Nurgül Başaran, Ramazan İmir, Mehmet Nimet Sevim, Mustafa Sarıkaya, Mohamad Ghaderi, Deniz Sürgüt, Ayvaz Ece, Kadro Bokani, Kerem Solhan, Agit Ural und Ekrem Yılmaz im Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan, der als Schlüsselfigur für eine Lösung der kurdischen Frage gilt.

Die Hungerstreikenden werden rund um die Uhr ärztlich betreut. Eine medizinische Behandlung lehnen sie ab. Dr. Fahrettin Gülşen, der sich seit dem 17. Dezember um die 14 Aktivistinnen und Aktivisten kümmert, hat heute erneut davor gewarnt, dass es jederzeit zu Todesfällen kommen kann. Selbst im Falle einer sofortigen Beendigung des Hungerstreiks sind bleibende Schäden wahrscheinlich.

Wie Tausende weitere Hungerstreikende fordern die Straßburger Aktivist*innen die Umsetzung des gesetzlich vorgeschriebenen Rechts auf regelmäßigen Kontakt seiner Anwälte und Angehörigen zu Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali. Sie appellieren insbesondere an das Antifolterkomitee des Europarats (CPT), seiner Aufgabe nachzukommen und geltendes Recht durchzusetzen.