TJK-E: Das türkische Regime zur Rechenschaft ziehen!

Nach dem Massaker an einer kurdischen Familie in Konya erklärt der Frauendachverband TJK-E, dass es sich nicht um eine spontane Tat einer rassistischen Gruppe handelt. Die Kurd:innen sollen mit organisierten Angriffen in die Knie gezwungen werden.

Die Europäische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) hat sich zu dem rassistischen Massaker an einer kurdischen Familie in Konya geäußert und ruft dazu auf, mit Straßenprotesten Rechenschaft einzufordern. Bei dem Angriff im Kreis Meram am Freitagabend gegen 19 Uhr sind sieben Mitglieder der Familie Dedeoğulları erschossen worden, darunter mehrere Frauen.

Die TJK-E erklärt dazu, dass es sich bei den Tätern um denselben Lynchmob handelt, der die Familie bereits im Mai überfallen und schwer verletzt hat. Diese seien nach kurzer Haft freigelassen worden, um das Massaker zu vollenden:

„Bei den Angriffen der letzten Zeit in Städten wie Sakarya, Afyon, Ankara und Konya handelt es sich nicht nur um Taten von rassistischen Gruppen, die sich selbst mobilisiert haben, sondern vielmehr um organisierte Angriffe, mit denen das türkische Regime die Kurd:innen in die Knie zwingen will. Diese Aggression kennen wir von dem Völkermord an den Armenier:innen 1915, von den Pogromen vom 6./7. September, von Cizre, Sur und Suruç. Die faschistische AKP/MHP-Regierung macht ihre gesamte Existenz von einem Völkermord an den Kurd:innen abhängig und reagiert auf diese Weise auf alle Kurd:innen und Frauen, die sich ihr widersetzen. Die Angst vor dem Machtverlust lässt sie noch mehr Blut vergießen. Am 17. Juni ist ein Auftragsmörder zum HDP-Gebäude in Izmir geschickt worden, um Deniz Poyraz zu töten. Am 21. Juli ist Hakim Dal in Konya erschossen worden. Das Regime hat den Kurd:innen in der Türkei den Krieg erklärt und seine Killer haben zuletzt in Konya-Meram vier Frauen und drei Männer einer Familie ermordet. Nach dem aus feindlichen Beweggründen begangenen Massaker ist das Haus der Familie angezündet worden.

Die stattfindenden Angriffe sollen die Kurd:innen in die Knie und zum Gehorsam zwingen. Unsere Wut wird durch manipulative Erklärungsversuche nicht versiegen. Als kurdische Frauen sind wir wütend. Wir werden nicht vergeben, sondern Rechenschaft einfordern. Uns ist bewusst, dass die Aggression der Regierung aus ihrer Schwäche und Angst hervorgeht. Als Kurdinnen werden wir für alle ermordeten kurdischen Menschen tagtäglich Rechenschaft von diesem blutbesudelten Regime fordern. Wir rufen alle Frauen auf die Straße, um das türkische Völkermordregime zur Rechenschaft zu ziehen.“