Luftangriff auf Dorf in Gare

Nach dem tödlichen Luftangriff im ezidischen Hauptsiedlungsgebiet Şengal hat die türkische Luftwaffe auch ein Dorf in der Gare-Region bombardiert. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, ist unklar.

Nach dem tödlichen Luftangriff der Türkei in Şengal, bei dem am Freitagnachmittag zwei Mitglieder der ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ ums Leben gekommen sind, haben Kampfflugzeuge der türkischen Luftwaffe auch die südkurdische Gare-Region bombardiert. Ziel der Attacke war das Dorf Spindar wenige Kilometer östlich der Kleinstadt Amêdî. Die Region gehört verwaltungstechnisch zum Gouvernement Dihok, das der Kontrolle der PDK untersteht. Ob Menschen bei dem Bombardement in Spindar zu Schaden gekommen sind, war zunächst unklar. Die Behörden haben sich bislang nicht geäußert.

Die Türkei fliegt täglich Luftangriffe auf das Territorium der Kurdistan-Region Irak (KRI). Dabei werden nicht nur Gebiete, in denen die Guerilla vermutet wird, angegriffen. Auch zivile Siedlungsgebiete werden systematisch bombardiert. Dennoch bleibt der von den USA und dem Irak kontrollierte Luftraum für türkische Kampfbomber frei.

Aus einem Bericht der Friedensinitiative „Christian Peacemaker Teams“ (CPT) aus Juni 2021 geht hervor, dass in den vorherigen fünf Jahren mindesten 103 Zivilist:innen in Südkurdistan durch Luftangriffe getötet wurden. Mindestens 148 Dörfer wurden daraufhin verlassen, weitere 500 Dörfer seien akut von Entvölkerung bedroht. Die aktuelle Bilanz dürfte weit gravierender ausfallen.