Seit 57 Tagen Protest in Sêmalka

Der Rat der Familien Gefallener protestiert seit 57 Tagen mit einer Mahnwache am Grenzübergang Sêmalka von Rojava nach Südkurdistan und fordert die Herausgabe der Leichen der in einem PDK-Hinterhalt getöteten Guerillakämpfer:innen.

Seit 57 Tagen dauert bereits die vom Rat der Familien der Gefallenen organisierte Mahnwache am Grenzübergang Sêmalka an. Sêmalka befindet sich auf der Rojava-Seite einer Brücke, die den Grenzfluss Xabûr überspannt. Auf der anderen Seite, in Südkurdistan, sind Sicherheitskräfte der PDK und Agenten des türkischen Geheimdienstes MIT stationiert.

Bei den Protesten geht es um die sterblichen Überreste von fünf Guerillakämpfer:innen, die in der Nacht vom 28. auf den 29. August von Spezialeinheiten der südkurdischen Regierungspartei PDK in einem Hinterhalt getötet wurden und insbesondere um die Herausgabe der Leichname der YJA-Star-Kämpferin Nesrin Temir und des HPG-Kämpfers Yusif Ibrahim. Beide stammten aus Rojava. Zwei der Angegriffenen überlebten. Seit 94 Tagen befinden sich die Leichen in der Hand der PDK, die jedoch die Herausgabe verweigert.

Die Mahnwache begann vor 57 Tagen, als Frauen versuchten, über den Grenzübergang nach Südkurdistan zu gelangen, um dort die Leichen der Gefallenen direkt einzufordern. PDK-Einheiten blockierten die Grenze und so begannen die Aktivist:innen, ein Protestzelt aufzubauen und eine Dauermahnwache einzurichten.

Nicht nur die Angehörigen von Gefallenen protestieren seitdem am Grenzübergang. Täglich kommen Delegationen zum Solidaritätsbesuch und zur Unterstützung der Proteste. So lösen sich die verschiedensten Initiativen und Parteien bei der Mahnwache ab. Die Angehörigen kündigten an, ihren Protest fortzusetzen, bis die Leichen herausgegeben werden.