Gefangene: „Verschafft unserer Stimme überall Gehör“

Bei seinem letzten Telefongespräch mit seiner Familie sprach der politische Gefangene Bakır Öztürk über die kollektive Aktion der Gefangenen für die Freiheit von Abdullah Öcalan.

Widerstand in türkischen Gefängnissen

Seit dem 27. November 2023 befinden sich die politischen Gefangenen aus PKK und PAJK im konzertierten Widerstand. Sie fordern „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“. Zunächst wurde der Widerstand als Hungerstreik geführt. Seit dem 4. April hat nun eine neue Phase begonnen. Die Gefangenen entschieden, jegliche Gerichtstermine, Besuche und Telefongespräche zu verweigern.

Die Isolation so schnell wie möglich durchbrechen“

In einem letzten Telefongespräch mit seiner Familie überbrachte der politische Gefangene Bakır Öztürk die Botschaft, dass die Aktionen der Gefangenen weitergehen werden, bis die Isolation Öcalans aufgehoben ist. Er erklärte: „Meine Genossinnen und Genossen und ich werden keine Telefonate führen und an keinem Besuch teilnehmen, bis die Isolation von Rêber Apo aufgehoben ist. Euch fällt die Pflicht zu, unsere Stimme draußen für alle hörbar zu machen. Verschafft unserer Stimme überall Gehör, in den sozialen Medien, in der Präsidialbehörde und im Justizministerium. Unser Aufruf richtet sich an alle Völker und an die patriotische Jugend. Unser Volk muss Rêber Apo unterstützen und die Isolation so schnell wie möglich durchbrechen.“

Wir haben uns nicht gebeugt und werden uns nicht beugen“

Öztürks Bruder Ibrahim Öztürk erklärte: „Als kurdisches Volk werden wir seit Jahren unterdrückt. Aber wir haben uns dieser Situation nie gebeugt und wir werden uns auch nie beugen, das möchte ich betonen. Die Bedingungen in den Gefängnissen sind schwierig. Wir wurden auch des letzte Mal, als wir meinen Bruder als Familie besuchen wollten, menschenunwürdigen Durchsuchungen unterzogen.“

Wer ein Gewissen hat, darf nicht schweigen“

Öztürk weiter: „Ich appelliere an alle Menschen mit Gewissen, insbesondere an die Jugend, aber auch an alle anderen Teile der Gesellschaft. Werdet die Stimme der Freundinnen und Freunde im Gefängnis.“