März-Bilanz der HPG: Krieg für den Machterhalt der AKP

Die HPG weisen in ihrer März-Bilanz zum Krieg in Kurdistan darauf hin, dass das türkische Regime für den eigenen Machterhalt die Angriffe intensiviert und auf einen gesteigerten Chauvinismus setzt.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat eine Kriegsbilanz für März veröffentlicht und weist einleitend darauf hin, dass das AKP/MHP-Regime in der Türkei als eingeschworener Feind der Frauen, der Jugend, der Völker und insbesondere des kurdischen Volkes agiert und für den eigenen Machterhalt auf Krieg beharrt. Weiter heißt es in der Erklärung:

„Für das faschistische Politikverständnis in der Türkei ist es am einfachsten, die Kurd:innen anzugreifen und zu vernichten und sie gleichzeitig zu verleugnen. Für das AKP/MHP-Regime ist diese Politik zu einem Kontinuum geworden. Während sich die Türkei in jeder Hinsicht in einer tiefen Krise befindet und die Bevölkerung Schmerz und Hunger erleidet, versucht die Regierung sich über einen gesteigerten Chauvinismus und die Etablierung des Faschismus an der Macht zu halten. Um den eigenen Machterhalt zu gewährleisten, intensiviert sie die Angriffe auf das kurdische Volk.

Unsere Verteidigungskräfte befinden sich in einer Position der Aktionslosigkeit. Ungeachtet dessen setzt das AKP/MHP-Regime die militärischen Angriffe und Operationen in Bakurê Kurdistanê [Nordkurdistan, Staatsgebiet der Türkei] ohne Unterbrechung fort. In Dêrsîm, Besta, Mêrdîn, Cûdî und Colemêrg haben unzählige Operationen stattgefunden. Unsere Kräfte wurden angegriffen, an einigen Stellen sind Weggefährt:innen von uns gefallen.

Auch in den Medya-Verteidigungsgebieten setzen die Luft- und Bodenstreitkräfte der türkischen Armee die Angriffe täglich ohne Unterbrechung fort. Soweit von uns festgestellt werden konnte, sind die Medya-Verteidigungsgebiete innerhalb eines Monats in 72 Fällen von Kampfjets und in 1357 Fällen durch Kampfhubschrauber, Haubitzen, Mörser, Panzer und schwere Waffen bombardiert worden. Die Widerstandsstellungen der Guerilla wurden 53 Mal mit verbotenen Bomben, chemischen Waffen und mit Phosphor angereicherten Granaten angegriffen.

Unsere Kräfte, die pausenlos von Angriffen der türkischen Armee betroffen sind, haben die notwendige Antwort gegeben, um sich selbst zu verteidigen. Als Ergebnis dessen wurden 32 Guerillaaktionen durchgeführt, bei denen sechs Besatzer bestraft und außerdem ein Kameraüberwachungssystem und eine Drohne zerstört wurden.“

Hintergrund: Einstellung militanter Aktionen

Die kurdische Befreiungsbewegung hat ihre nach der Erdbebenkatastrophe vom 6. Februar getroffene Entscheidung, alle militanten Aktionen vorerst aus humanitären Gründen einzustellen, bis nach den Wahlen in der Türkei verlängert. Das teilte Besê Hozat als Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) am Montag in einer Sondersendung bei Medya Haber mit. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 14. Mai seien für das kurdische Volk und alle weiteren Bevölkerungsgruppen in der Türkei von derartig großer Bedeutung, dass die Aussetzung aller bewaffneten Aktivitäten weiterhin Gültigkeit habe. Nach den Wahlen soll die Lage neu bewertet werden, so Besê Hozat.

Die KCK hatte als Dachverband der kurdischen Bewegung, dem auch die PKK angehört, am 9. Februar zur Einstellung der militärischen Aktionen in Kurdistan und der Türkei aufgerufen. Das zentrale Hauptquartier der Volksverteidigungskräfte (Navenda Parastina Gel, NPG) erklärte am 11. Februar, den Aufruf zu unterstützen. Die Guerillaarmeen HPG und YJA Star (Verbände freier Frauen) führen seitdem keine eigenständigen Aktionen mehr durch und werden nur zur Selbstverteidigung bei Angriffen aktiv.