Iranische Truppen töten kurdischen Zivilisten

An der Grenze zwischen Süd- und Ostkurdistan haben iranische Truppen einen weiteren Zivilisten getötet. Es handelt sich um einen kurdischen Lastenträger, der in der Region Qendîl mit einem schweren Geschütz erschossen wurde.

Salar Ahmediyan

Die Angriffe auf Zivilist:innen durch die Staaten, die Kurdistan für sich beanspruchen, reißen nicht ab. Wieder wurden Lastenträger, sogenannte Kolbar, die Tabak, Elektrogeräte, Tee etc. über die willkürlich durch Kurdistan gezogenen Grenzen transportieren, ins Visier genommen. Wieder gibt es einen Toten. Diesmal in der Nähe der ostkurdischen Stadt Serdeşt (Sardascht) an der Grenze zur Qendîl-Region in Südkurdistan. Dort eröffneten iranische Regimetruppen aus einem schweren Maschinengewehr vom Typ DSchK (auch bekannt als „Doçka/Dotschka“/ in der Regel mit 12,7 mm Patronen betrieben) das Feuer auf eine Gruppe Lastenträger. Dabei wurde der 24-jährige Lastenträger Salar Ahmediyan getroffen und getötet. Die Leiche wurde in das Krankenhaus im südkurdischen Qeladizê gebracht.

In den vergangenen zehn Tagen wurden mindesten fünf Kolbar getötet

Seit Beginn des Monats Mai wurden mindestens fünf Kolbar von iranischen Truppen umgebracht. Zwei weitere wurden verletzt. Aber nicht nur für die iranischen Truppen sind Kolbar offensichtlich Freiwild. Am 28. April waren zwei Kolbar von türkischen Kampfflugzeugen in der südkurdischen Region Lolan getötet worden. Die Täter bleiben straflos, was zu immer weiteren Übergriffen und Morden an Kolbar führt. Dennoch müssen viele Menschen insbesondere in Ostkurdistan dieses Risiko eingehen. Denn aufgrund von Embargo, Dürre, der Kriegswirtschaft des Mullah-Regimes und der Unterentwicklung Ostkurdistans bleibt vielen nur die Todesgefahr, um den Hunger der Familien zumindest etwas lindern zu können.