Angriff auf Nord- und Ostsyrien
In vielen europäischen Ländern haben am Samstag Demonstrationen gegen die Angriffe der Türkei und ihrer dschihadistischen Proxys auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien stattgefunden.
Hamburg
In Hamburg fand eine Demonstration vom Hauptbahnhof zur Sternschanze mit etwa 800 Teilnehmenden statt. Bei der Auftaktkundgebung sprach nach einer Schweigeminute eine Vertreterin der PYD, die erklärte, man werde die Revolution in Rojava, die Frauenbefreiung , Basisdemokratie und Vielfalt verteidigen. Yavuz Fersoğlu von der Linken Altona analysierte die aktuelle Situation in Rojava und Syrien. Norbert Hackbusch, Abgeordneter in der Hamburgischen Bürgerschaft, erklärte die Solidarität der Linken mit den Errungenschaften der Revolution.
Die Demonstration startete in Richtung Stephansplatz und vielen Parolen, die Menge rief immer wieder „Biji Berxwedana Rojava“ und „Terrorist Erdogan“. In Redebeiträgen wurde gefordert, dass die Bundesrepublik das genozidale Regime von Erdogan nicht länger unterstützt. Am Gefängnis Holstenglacis wurden die politischen Gefangenen Kadri Saka und Kenan Ayas gegrüßt. Die Demonstration endete vor der Roten Flora an der Sternschanze, wo linke Gruppen wie die iL, das Offene Antifatreffen und Zora ihre Solidarität zum Ausdruck brachten.
Magdeburg
In Magdeburg veranstaltete die internationalistische Jugendkommune eine Kundgebung zu den aktuellen Geschehnissen in Nord und Ostsyrien und den Angriffen auf Rojava. Auf dem Bahnhofvorplatz versammelten sich etwa 50 Menschen, um für eine demokratische Lösung in Syrien zu protestieren. Trotz des regnerischen Wetters war der Protest kraftvoll und kämpferisch. Einige Menschen, die den Weihnachtsmarkt besuchten oder aus dem Bahnhof kamen, blieben stehen, schauten neugierig und ließen sich von ihrem Weihnachtsrausch ablenken. Denn mit den Angriffen der islamistischen Milizen ist in einem weiteren Land ein Krieg aufgeflammt. So wiesen die Redebeiträge daraufhin, dass die demokratische Selbstverwaltung in Rojava schon seit langem von türkischen militärischen Kräften angegriffen wird, sich nun aber ein Kriegsgeschehen entwickelt, wie seit 2019 nicht mehr. Außerdem wurde die Absurdität aufgedeckt, dass in den deutschen Medien so wenig über die Selbstverwaltung gesprochen wird, obwohl hier unter großen Opfer die Terrormiliz „IslamischerStaat“ (IS) besiegt und damit auch Europa vor Angriffen bewahrt wurde. Es ging um die falsche Moral, dass der deutsche Staat einerseits Menschen in Länder des Nahen und Mittleren Ostens abschiebt, andererseits den türkischen Staat und seine kriegerischen Machenschaften unterstützt und finanziert. Es wurde laut zu internationaler Solidarität aufgerufen. Weiter gab es Redebeiträge der jungen Frauenkommune über die Situation von Frauen, die mit ihren Kindern genau in diesem Moment von islamistischen Banden entführt, verschleppt und missbraucht werden. Genauso wurde auch erwähnt, wie hunderte Frauen in den bewaffneten Widerstand gingen, um die Errungenschaften der Frauenrevolution in Kurdistan zu verteidigen. „Nieder mit dem Krieg, nieder mit dem Faschismus, nieder mit dem Patriarchat!“, rief ein Redner im gleichen Sinne.
Zudem wurde gegen die Verhaftung von zwei kurdischen Aktivisten vor wenigen Wochen in Magdeburg protestiert und erklärt, dass die kurdische Freiheitsbewegung in Deutschland im Einklang mit dem türkischen Staat kriminalisiert wird.
„Mit dieser Kundgebung konnte die ernste, bedrohliche Lage der Gesellschaften in Syrien thematisiert und ein wichtiges Zeichen des Protests gesetzt werden“, erklärten die Veranstalter:innen. Auch in den kommenden Tagen soll der Widerstand nicht abbrechen und weitere Aktionen in Solidarität mit den demokratischen Kräften in Syrien umgesetzt werden. Denn für die internationalistische Jugendkommune in Magdeburg bedeute Internationalismus der Schulterschluss mit Menschen, die für ein freies Leben kämpfen, auf der ganzen Welt.
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