Widerstand überall – Aktionstag für Lützerath

Mehrere Klimaschutzinitiativen wie „Alle Dörfer Bleiben“, „Lützerath lebt!“ und „Fridays for Futur“ rufen zum Aktionstag für den Erhalt von Lützerath auf.

Gemeinsam mit lokalen Initiativen wie Alle Dörfer Bleiben und Lützerath Lebt! ruft Fridays for Future am 8. Januar ab 14 Uhr zum Aktionstag auf. Eine für den Tag geplante Großdemonstration wurde aufgrund der aktuellen Coronasituation verschoben.

Mit dem Aktionstag soll auf den geplanten Abriss von Lützerath für den Braunkohletagebau Garzweiler II aufmerksam gemacht werden. In der kleinen Ortschaft in Nordrhein-Westfalen selbst sowie in vielen weiteren Städten wie in Berlin, Hamburg, Essen, Augsburg und Dresden wird es Aktionen geben, die in einem Livestream übertragen werden. Es werden Redner:innen aus der Besetzung in Lützerath, die Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer und der russische Umweltaktivist Vladimir Slivyak sprechen. 


Wird die 1,5-Grad-Grenze ernst genommen?

Christina Schliesky, Sprecherin von Fridays for Future, erklärt zur deutschen Klimapolitik: „In Lützerath zeigt sich, ob die 1,5-Grad-Grenze ernst genommen wird oder ob weiterhin die Interessen eines Großkonzerns über unsere Existenzgrundlagen gestellt werden. Dass diese Entscheidung erneut durch ein Gericht getroffen werden muss, und sich die neue Bundesregierung nicht bereits im Koalitionsvertrag zum Erhalt von Lützerath bekannt hat, zeigt uns, mit welcher Verantwortungslosigkeit weiterhin in der deutschen Klimapolitik gehandelt wird.“

Das Einhalten der 1,5-Grad-Grenze ist keine Option unter vielen, es ist der maximale Temperaturanstieg, den wir tolerieren können, um die Folgen global vergleichsweise gering zu halten, so Fridays for Future weiter.

In den nächsten Wochen wird das OVG Münster entscheiden, ob das Grundstück des Bauern Eckardt Heukamp frühzeitig in den Besitz von RWE übergehen darf, womit RWE nichts mehr im Weg steht, Lützerath abzubaggern. Seit Monaten protestieren Aktivist:innen vor Ort und solidarisch in ganz Deutschland für den Erhalt des Dorfes. 

Sollte Lützerath dem Tagebau Garzweiler II zum Opfer fallen, verfehlt Deutschland sicher sein CO2-Budget zum Einhalten des Pariser Klimaabkommen und damit die 1,5-Grad-Grenze, zu der sich aktuell alle demokratischen Parteien offiziell bekennen.