Riyad Dirar: Dialog ist die Grundlage für eine Lösung

Der Ko-Vorsitzende des Demokratischen Syrienrats Riyad Dirar erklärt, zur Lösung des Syrienkrieges stelle man den Dialog in den Mittelpunkt. Er forderte den syrischen Staat auf, seine alte Praxis aufzugeben und eine konstruktive Haltung einzunehmen.

Der Ko-Vorsitzende des Demokratischen Syrienrats (MSD) Riyad Dirar bewertete im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ANHA die Entwicklungen in der Region. Dabei erläuterte Dirar, dass der syrische Staat sich täusche, wenn er die Kontrolle über den Süden des Landes und die militärischen Bewegungen als einen Erfolg ansehe und warnte, dass sich die Kräfte des syrischen Staates nach dem Süden gegen andere Orte richten werden. Der syrischen Regierung stünden nun zwei Wege für den Norden und Nordosten Syriens offen: Entweder mit den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) zu kämpfen oder sich mit dem MSD zu treffen: „Wir haben nur ein Ziel das lautet, eine politische Lösung herbeizuführen. Das ist auch der einzige friedliche Weg, um den Syrienkrieg beizulegen. Friedensgespräche ohne Vorbedingungen sollten beginnen.“

Die Autonome Selbstverwaltung macht eine gute Arbeit“

Riyad Dirar hielt fest, dass die Demokratisch Autonome Selbstverwaltung im Dienste der Menschen in Nordsyrien große Errungenschaften hervorgebracht habe. „Sie hat für den Frieden in der Region gesorgt und sich um die Flüchtlinge gekümmert. Außerdem laufen die Befreiungsaktionen weiter. Wir bemühen uns darum, die Forderungen der Bevölkerung nach einer neuen Verfassung, nach der Errichtung einer ganz anderen, neuen politischen Struktur und der Auflösung des etatistischen Machtsystems, das ganz Syrien beherrscht, umzusetzen“, so Dirar.

Er kritisierte das Fehlen von einigen Persönlichkeiten Nordsyriens bei vergangenen Verhandlungen und erklärte: „Das Problem ist nicht nur das Regime, es gibt auch ein Problem bei denen, die sich selbst als Opposition verstehen. Die Opposition hat sich von allen Treffen in Genf ferngehalten. Das Regime konnte so eine Roadmap entwickeln, die seinem Vorteil entspricht. Wir sind die dritte Linie. Diese Linie hat sich im Rahmen des Kampfes um Befreiung entwickelt und gemeinsam mit der internationalen Koalition den Kampf gegen den Terror geführt. Wir haben Syrien vor dem Terror des IS geschützt. Die Kräfte des Regimes haben die Regionen dem IS überlassen. Wir haben unsere Gebiete verteidigt und dann die Orte, die das Regime verlassen hat, befreit.“

Um gemeinsam ein neues Syrien aufzubauen, muss sich das Regime von seinem vorherigen Selbstverständnis verabschieden“

Dirar sprach anschließend über die Rolle der Regionalstaaten in der Syrienkrise: „Alle regionalen und internationalen Mächte befinden sich zu ihrem Vorteil in Syrien. Alle spielen ihre Rolle mit eigenen Methoden. Wir haben unsere Arbeiten auf der Basis gemeinsamer Entscheidung durchgeführt. Unsere Prozesse basieren auf dem gemeinsamen Nutzen. Mit diesen Projekten soll ein neues Syrien aufgebaut werden. Auf dieser Grundlage hatten wir unsere Treffen mit der Koalition. Wir glauben daran, dass sie als Garant für eine politische Lösung auftreten kann.“

Das Gespräch beendete Dirar mit folgenden Worten: „Das Projekt des demokratischen Wandels ist für alle Komponenten und alle Parteien in Syrien. Wir müssen uns von der Herrschaftsmentalität, die die Völker gegeneinander in den Krieg stürzt, befreien. Die Kräfte des Regimes müssen ihre alte Haltung ablegen und eine lösungsorientierte, kreative Rolle spielen.“

ANHA | SEMÎRA DAWÛD – EHMED KEMYAN