Repression des Assad-Regimes gegen Kurd*innen in Til Rifat
Vor der der türkischen Militärinvasion in Efrîn nach Arfêd (Til Rifat) geflohene Kurd*innen leiden unter den Repressalien des Baath-Regimes.
Vor der der türkischen Militärinvasion in Efrîn nach Arfêd (Til Rifat) geflohene Kurd*innen leiden unter den Repressalien des Baath-Regimes.
Ein Teil der Zivilbevölkerung Efrîns, die vor der Invasion des Erdoğan-Regimes geflohen ist, hat sich nach Arfêd gerettet. In dieser Region befinden sich sowohl kurdische als auch Regimekräfte. In den Gebieten, in denen das Regime herrscht, stehen die kurdischen Flüchtlinge unter Druck.
Wie aus der Region bekannt wurde, möchte das Regime die jungen Männer zum militärischen Zwangsdienst einziehen. Diejenigen, die sich weigern, werden festgenommen.
In der Stadt Efrîn wenden die türkischen Kräfte und ihre Milizen die gleichen Praktiken an. Die Menschen, die in den der Stadt verblieben sind und diejenigen, die zurückkehren möchten, werden vor die zynische Wahl gestellt, entweder ins Gefängnis zu gehen oder sich der „FSA“ anzuschließen.
Die historische Stadt Arfêd
Arfêd war Ziel ständiger Angriffe während des Syrienkriegs. Die Stadt ist ein Ort, der in der gesamten Geschichte von strategischer Bedeutung war. Sie befindet sich in der Region des Simeon-Berges. Im Norden liegt Azaz, im Osten Mare, im Süden Kefer Naya und im Südwesten Dêr Cemal und Aqiba, im Westen liegt Ibbin. Das Gebiet ist etwa 20 Kilometer von der Grenze zur Türkei entfernt.
Arfêd weist eine Siedlungskontinuität seit der Eisenzeit auf. In der Zeit der Assyrer befand sich hier die antike Stadt Arpad. Seit Beginn des Syrienkrieges war die Region massiven Angriffen ausgesetzt. Im November 2013 hat der IS die Region besetzt und eine Verbindung mit der Türkei hergestellt. Im Januar 2014 übernahm die Al-Fatah-Brigade, deren Mehrheit aus der von der Türkei gestützten Islamischen Front rekrutiert wurde, die Region. Im Januar 2016 wurde die Stadt von Kämpfer*innen von YPG/YPJ und Jaysh al-Thuwar befreit. Die Kräfte des Regimes rückten von Nord-Aleppo vor und näherten sich Arfêd auf wenige Kilometer.
Die von Kurd*innen befreite Stadt wurde zum Ziel türkischer Angriffe
Mit der Befreiung der Stadt durch kurdische Kräfte begannen der türkische Staat und seine Milizen von neuem mit systematischen Angriffen. Schon vor Beginn der Angriffe auf Efrîn, am 29. August 2017, wurde Arfêd vom türkischen Militär bombardiert. Die Bomben gingen in direkter Nähe russischer Stellungen nieder. Zuvor waren bereits am 2. Juli Dörfer in der Region Arfêd bombardiert worden. Dabei wurden drei Zivilist*innen getötet und acht verletzt. Am 27. April 2016 haben Milizen des Syrischen Nationalrats die Region angegriffen.