Gefährliche Entwicklung in Syrien
Der Kongress der demokratischen Gemeinschaften aus Kurdistan in Europa (KCDK-E) warnt vor islamistischen Massakern in Syrien und ruft zu Protesten gegen die Angriffe auf die alawitische Bevölkerung auf. In der am Freitagabend veröffentlichten Erklärung weist der kurdische Europaverband auf die Rolle des türkischen Staates bei den aktuellen Geschehnissen hin:
„Die neuen Machthaber der HTS und die islamistische SNA greifen mit Unterstützung des türkischen Staates alle Andersdenkenden in Syrien an. Der türkische Außenminister Hakan Fidan weist bei seinen Besuchen in Damaskus die Selbstverwaltung Nordostsyriens, verschiedene Glaubensgemeinschaften, Frauen und das kurdische Volk als Angriffsziel aus, um Massaker zu provozieren.
Das in Nord- und Ostsyrien aufgebaute System, das auf freien Frauen und dem Modell einer demokratischen Nation basiert, hat die Sympathie der Völker gewonnen und hält trotz Druck und Behinderungen stand. Die türkische Regierung will dieses Modell des gleichberechtigten Zusammenlebens durch Massaker und Besatzung zerstören und seine Verbreitung im Nahen Osten und in der Türkei verhindern. Dafür nutzt sie die aus islamistischen Gruppen rekrutierten Söldner der SNA. Sie will unter allen Umständen verhindern, dass das in Nordostsyrien praktizierte Modell von anderen für Freiheit eintretenden Kräften in Syrien unterstützt wird.
An vielen Orten in Syrien haben Hetzjagden auf Alawit:innen begonnen. Vom türkischen Staat unterstützte Islamisten begehen Massaker und greifen die alawitische Glaubensgemeinschaft und ihre Kultur, Geschichte und Existenz an. Wenn diese Angriffe nicht gestoppt werden, drohen auch anderen Bevölkerungsgruppen und insbesondere Frauen große Gefahren. Auch Kobanê ist akut bedroht.
Internationale Institutionen wie die Vereinten Nationen und der Europarat beobachten diese gefährliche Entwicklung, ohne einzugreifen und die Möglichkeit von UN-Sanktionen zu nutzen. Wenn keine Garantie für die Glaubensfreiheit und das Zusammenleben der Völker hergestellt wird, besteht die Gefahr eines Völkermords. Wir rufen unser Volk, unsere Freundinnen und Freunde und die fortschrittliche Menschheit auf, den massiven Angriffen der faschistischen AKP/MHP-Regierung und ihrer islamistischen Banden in Syrien Widerstand entgegen zu setzen und an den stattfindenden Protestaktionen teilzunehmen.“