Staatliche Vorgaben für Efrîn-Berichterstattung
Der türkische Premierminister Binali Yıldırım schreibt türkischen Medien die Inhalte der Berichterstattung über die Entwicklungen in Efrîn vor.
Der türkische Premierminister Binali Yıldırım schreibt türkischen Medien die Inhalte der Berichterstattung über die Entwicklungen in Efrîn vor.
Der türkische Premierminister gab Vertretern der türkischen Medien in einem gestrigen Treffen in Istanbul in einem 15-Punkte umfassenden Papier bekannt, wie sie über den Krieg in Efrîn zu berichten haben. An dem hochrangigen Treffen nahmen auch der Vizekanzler Bekir Bozdağ, der Verteidigungsminister Nurettin Canikli, der AKP-Vizevorsitzende Mahir Ünal und der Staatssekretär Fuat Oktay teil.
Im Folgenden veröffentlichen wir einen Auszug aus den 15 Punkte umfassenden Vorgaben:
Im Vordergrund der Berichterstattung solle stehen, dass die Operation zum Schutz der Zivilbevölkerung stattfinde.
Man solle vorsichtig mit ausländischen Quellen umgehen, da sie Türkei feindliche Nachrichten verbreiten würden.
Bei der Verbreitung ausländischer Nachrichtenquellen solle stets das nationale Interesse im Vordergrund stehen.
Stets solle betont werden, dass die türkische Armee mit größter Vorsicht in Bezug auf die Zivilbevölkerung vorgehe.
Nicht nur die PKK und PYD sollen als Ziel der Operation dargestellt werden. Auch der Islamische Staat solle als Operationsziel dargestellt werden.
In der Berichterstattung solle betont werden, dass sich türkische Soldaten nicht in Lebensgefahr befänden.
Stets solle betont werden, dass die Operation mit türkischen Waffen durchgeführt werde.
Es sollen keine Aufnahmen verbreitet werden, die türkische Soldaten in Gefahr zeigen.
Es solle nicht über Proteste in der Türkei gegen die Angriffe auf Afrin berichtet werden.
Es solle allergrößte Vorsicht bei der Berichterstattung über getötete türkische Soldaten an den Tag gelegt werden.
Die ausländische Berichterstattung über die Efrîn-Operation solle nicht übernommen werden.
Menschen, die sich negativ über die Operation äußern, sollen in den türkischen Medien kein Gehör finden.
Es sollen keine Nachrichten veröffentlicht werden, welche die PKK oder PYD bestärken könnten.
Die Medien sollen sich der Regierung und der von der AKP damit beauftragten Verantwortlichen Bekir Bozdağ und Mahir Ünal bedienen, um an Informationen über die Operation zu gelangen.