Auf dem Zendûra-Gipfel in der südkurdischen Region Metîna leistete die Guerilla 50 Tage lang erfolgreich Widerstand gegen die türkische Armee. Erst als die südkurdische PDK am 5. Juni die Region von hinten belagerte, zog sich die Guerilla aus dem Gebiet zurück. Die PDK-Provokation hatte eine Änderung der Taktik erfordert. Während eine Gruppe von Kämpfer:innen wohlbehalten abziehen konnte, sind am 11. Juni sechs Guerillakämpfer bei der Sicherung des Abzugs am Zendûra gefallen.
„Unser Wille wird niemals brechen“
Die Kämpfer übermittelten über Funk eine letzte Botschaft, in der sie erklärten: „Wir grüßen unser Volk und unsere Genoss:innen aus tiefstem Herzen. Wie bekannt ist, hat der türkische Staat eine Invasionsoperation gegen unsere Bewegung an der Zap-, Metîna- und Avaşîn-Front in den Medya-Verteidigungsgebieten gestartet. Als Widerstandskräfte am Zendûra nehmen unseren Platz in diesem Widerstand ein. Der türkische Staat hat mit seiner Invasion aufgrund des Widerstands der Freund:innen in Zap, Avaşîn und Metîna keinerlei Ergebnis erzielen können. Der Feind führt alle Arten von Angriffen gegen uns durch. Egal wie sehr er angreift, unser Wille wird niemals brechen. Egal was passiert, der Sieg wird uns gehören, daran glauben wir. Egal wie effektiv der Feind uns angreift, wir werden unseren Widerstand fortsetzen. Jeden Tag ruft der Feind im Rahmen der psychologischen Kriegsführung zur Kapitulation auf. Seit 35 Jahren haben die Militanten dieser Partei nicht kapituliert und niemals die Kapitulation akzeptiert. Die Freund:innen führen so viele Aktionen wie möglich durch, und unser Widerstand wächst.
Aufruf an das kurdische Volk
Wir möchten von hier einen Aufruf an unser Volk richten. Insbesondere sollte unser Volk in Südkurdistan die Besatzung der Region durch den türkischen Staat nicht hinnehmen. Diese Operation richtet sich nicht nur gegen die PKK und die Freiheitsguerilla, sondern gegen das gesamte kurdische Volk. Die Bevölkerung von Südkurdistan sollte das nicht akzeptieren, dieses Land gehört uns. Sie muss sich gegen diese Invasion erheben. Das können Aktionen und Proteste sein, aber auf keinen Fall darf geschwiegen werden. Die Invasionstruppen greifen Dörfer und die Bevölkerung an, um diese einzuschüchtern. Sie verwüsten Weinberge und Gärten. Der türkische Staat betreibt eine schmutzige Politik, um die Menschen zu vertreiben und das Land zu besetzen.
Grüße an Protestierende in Rojava und Europa
Unser Volk in Südkurdistan sollte sich davor hüten, diesen Krieg als einen Krieg gegen die PKK zu betrachten. Dieser Krieg ist nicht nur der Krieg der PKK, er ist der Krieg des gesamten kurdischen Volkes. Als Guerilla wird unser Widerstand bis zum Ende andauern. Um die Besatzungsoperationen auf diesem Land zu brechen und zu zerschlagen, muss unser Volk uns unterstützen und seinen Platz an unserer Seite einnehmen. Wir feiern die Aktionen unseres Volkes in Rojava und in Europa, mit denen der Widerstand und der Kampf der Guerilla unterstützt wird. Wir senden unsere Grüße. Wiederum begrüßen wir den Hungerstreik, der von unseren eingekerkerten Freund:innen zur Durchbrechung der Isolation Rêber Apos [Abdullah Öcalans] durchgeführt wurden. Unser Widerstand geht weiter, der Sieg wird in jedem Fall unser sein.“