HPG geben Identität von Gefallenen bekannt

Die Guerillakämpfer Berxwedan Qehreman und Ezîz Gabar sind bei feindlichen Angriffen auf die Medya-Verteidigungsgebiete gefallen. Die HPG haben ihre Biografien veröffentlicht und würdigen ihren Widerstand.

Berxwedan Qehreman und Ezîz Gabar

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben die Namen von zwei gefallenen Guerillakämpfern veröffentlicht. Berxwedan Qehreman und Ezîz Gabar sind bei unterschiedlichen Angriffen des türkischen Staates in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen, gab die Organisation am Montag in einer Mitteilung bekannt. „Wir sprechen den Angehörigen dieser beiden apoistischen Militanten und dem kurdischen Volk unser Mitgefühl aus. Das Andenken an sie wird einen festen Platz in unserem Wirken haben“, erklärten die HPG. Zur Biografie der Gefallenen wurden folgende Angaben gemacht:

                                     

Codename: Berxwedan Qehreman

Vor- und Nachname: Mihemed Silêman

Geburtsort: Efrîn

Namen von Mutter und Vater: Ferîde – Musa

Todestag und -ort: 16. Januar 2024 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

 

Codename: Ezîz Gabar

Vor- und Nachname: Serdar Sönmez

Geburtsort: Şirnex

Namen von Mutter und Vater: Leyla – Aziz

Todestag und -ort: 18. April 2024 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Berxwedan Qehreman

Berxwedan Qehreman wurde in Efrîn in Westkurdistan (Rojava) geboren und wuchs in einem der Befreiungsbewegung nahestehenden Zuhause auf. Interesse auf persönlicher Ebene am kurdischen Widerstand entwickelte er in ganz großem Maße beim Aufkommen der Rojava-Revolution. Er war Jugendlicher, als er begann, sich mit den Ideen des PKK-Begründers Abdullah Öcalan auseinanderzusetzen. Das Wissen, das er sich bei der Lektüre der Schriften des kurdischen Vordenkers aneignete, wollte er bei der Revolutionären Jugendbewegung vertiefen.

Als die Angriffe der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) und anderer Dschihadistenmilizen in Rojava eskalierten, schloss Berxwedan Qehreman sich den dortigen Verteidigungseinheiten an. In diesem Rahmen beteiligte er sich an mehreren Offensiven der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) gegen die IS-Besatzung in Rojava. Auch war er Teil der Verteidigungslinie gegen den Angriffskrieg der Türkei von 2018. Mit dem Fall seiner Geburtsstadt Efrîn, die sich unter türkischer Besatzung in eine Terrorzone verwandelt hat, ging er zur Guerilla.


„Hevalê Berxwedan kam an einen Scheideweg, als Efrîn zum Schauplatz von Massakern wurde. Sein Ideal war es stets, sein Volk und dessen Errungenschaften zu schützen. Er betrachtete dies als seine Pflicht, der er auf eine Weise nachkommen wollte, dass sie unserem Volk würdig war. Er traf die Entscheidung, seine Verantwortungen als professioneller Revolutionär zu erfüllen, und ging den Weg in die Berge.“ Die HPG beschreiben Berxwedan Qehreman als mutigen Kämpfer, der mit seiner Energie ein Vorreiter im Kampf und eine Quelle der Kraft und Moral für sein Umfeld gewesen sei. Er war lange in Avaşîn im Einsatz, bevor er an die Fronten in der Zap-Region wechselte. Dort starb er Mitte Januar im Zuge eines Bombardements türkischer Besatzungstruppen.

Ezîz Gabar

Ezîz Gabar wurde in Cizîr (tr. Cizre) geboren. Die Stadt ist Teil der Provinz Şirnex (Şırnak), wo der Kampf gegen den türkischen Unterdrückerstaat mit am stärksten ausgeprägt ist. Bedingt dadurch, dass er in einem Elternhaus aufwuchs, das aus Tradition im Widerstand gewesen ist, war die kurdische Befreiungsbewegung bereits in seiner Kindheit ein nachhaltiger Teil seiner Lebensrealität. Mit dem Älterwerden wurden seine Widersprüche mit dem System immer größer, da er den in Kurdistan allgegenwärtigen Krieg noch intensiver wahrnahm. Ein großes Problem stellte für ihn die staatliche Unterdrückung seiner Muttersprache dar.


Als Schüler der Mittelstufe verließ Ezîz Gabar die Schule und ging verschiedenen Arbeiten nach, um seine Familie zu unterstützen. Etwa zur selben Zeit wurde er aktiv in der kurdischen Jugendbewegung und engagierte sich im politischen Bereich für die Belange der Bevölkerung in Kurdistan. Mit dem Großangriff des IS auf Kobanê im Jahr 2014 schloss er sich im Cûdî-Gebirge der Guerilla an. Nach einem kurzen Aufenthalt in den Medya-Verteidigungsgebieten, wo er eine Grundausbildung in Gare erhielt, ging er nach Rojava. Er kämpfte gegen den Terror vom IS und der Türkei und beteiligte sich bis 2018 an allen wichtigen Befreiungsoffensiven.


Nach seiner Rückkehr im selben Jahr in die Medya-Verteidigungsgebiete erhielt Ezîz Gabar eine Spezialausbildung. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die er sich dort aneignete, setzte er im Qendîl-Gebirge im Bereich strategischer Aufgaben in die Praxis um. Am 18. April kam er bei einem feindlichen Angriff an seinem Einsatzort ums Leben. Die HPG erklären: „Wir versprechen, die von Ezîz Gabar und Berxwedan Qehreman an uns übergebene Fahne des Widerstands in den Sieg zu tragen.“