Zurzeit bereist eine europäische Delegation Südkurdistan. Die „Friedensdelegation für die Verteidigung von Kurdistan“ hat am Donnerstag Vertretungen von Organisationen, Parteien und Institutionen aus Rojava und Şengal im südkurdischen Silêmanî besucht. Die Delegation führte Gespräche mit der Vertretung der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, der Frauenbewegung Kongra Star, der PYD und der Ezidischen Freiheits- und Demokratiepartei (PADÊ). Bei den Treffen standen die Angriffe auf Rojava und die Invasionsdrohungen der Türkei im Mittelpunkt.
Außerdem wurde über die internierten Angehörigen von IS-Dschihadisten und inhaftierte Islamisten gesprochen. Die Delegation fordert die europäischen Staaten auf, ihre als IS-Dschihadisten oder Angehörige in Nordsyrien festgehaltenen Staatsbürger:innen umgehend zurückzunehmen. Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien fordert die internationale Gemeinschaft schon lange auf, ihre Staatsangehörigen abzuholen und sie gerechten Verfahren zuzuführen. Bisher gab es insbesondere aus Deutschland kaum entsprechende Anstrengungen. Dabei spielt gerade die deutsche Rücksichtnahme auf die Türkei eine wichtige Rolle. Die Bundesregierung versucht in diesem Sinne, jegliche mögliche Anerkennung der nordostsyrischen Selbstverwaltung durch offizielle diplomatische Gespräche mit ihren Vertreter:innen zu vermeiden.