Ära des Baath-Regimes in Syrien beendet
Die Ära des Baath-Regimes in Syrien ist nach 51 Jahren beendet worden. Die Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) verkündete die Einnahme von Damaskus. Berichten zufolge soll Präsident Baschar al-Assad das Land verlassen haben. An vielen Orten Syriens gingen Menschen auf die Straßen und feierten den Sturz des Regimes. Das Militärgefängnis Sednaya bei Damaskus, in dem seit 2008 Zehntausende Menschen gefoltert und hingerichtet wurden, ist laut Berichten befreit worden.
Soldaten in den Irak geflohen
Der irakische Regierungssprecher Basim Avadi teilte mit, dass 2000 Soldaten der syrischen Regierungstruppen in den Irak geflohen sind. Der Grenzübertritt sei mit Genehmigung der irakischen Regierung erfolgt.
Flugverbindungen unterbrochen
Der Leiter des internationalen Flughafens in Hewlêr (Erbil) teilte mit, dass Flüge aus der Hauptstadt der Kurdistan-Region im Irak nach Damaskus bis auf weiteres gestrichen wurden. In einer Mitteilung des irakischen Verkehrsministeriums hieß es, dass es aufgrund der Entwicklungen in Syrien vorläufig keine Flüge mehr nach Beirut gebe.
Einsturz der syrischen Währung
Die syrische Währung erfährt nach dem Sturz der Regierung in Damaskus einen extremen Wertverlust. Gegenüber dem US-Dollar wurde ein Einsturz der Syrischen Lira von 42 Prozent verzeichnet. Ein Dollar entspricht demnach 22.000 Lira.
Reaktionen aus Nord- und Ostsyrien
Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) hat am Sonntagmorgen den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Außenbeauftragte Ilham Ehmed begrüßte den Sturz der Assad-Regierung und forderte ein Ende der Kämpfe und einen Dialog über das weitere Vorgehen. In Syrien sei eine neue Seite aufgeschlagen worden, erklärte Ehmed in einer ersten Stellungnahme: „Wir erklären das Ende des Despotismus, lassen die Vergangenheit zurück und öffnen eine neue Seite in der Hoffnung auf vereinte Bemühungen für eine gerechtere und demokratische Zukunft der Völker Syriens.“
Der Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi, erklärte in einer kurzen Stellungnahme auf X, der Sturz des autoritären Regimes in Damaskus sei ein historischer Moment: „Dieser Wandel ist eine Chance, ein neues Syrien aufzubauen, das auf Demokratie und Gerechtigkeit beruht und die Rechte aller gewährleistet.“