Die Angriffswelle gegen das weiterhin selbstverwaltete Umland von Minbic und den Tişrîn-Damm scheint gebrochen zu sein. Wie die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) am Abend mitteilten, seien die Angriffe der pro-türkischen Dschihadistentruppe SNA auf die Süd- und Ostfront Minbics sowie Dörfer im nördlichen Umland der Tişrîn-Talsperre abgewehrt worden.
Laut den Angaben des Pressezentrums der QSD erlitt die von der Türkei gesteuerte SNA im Zuge der jüngsten Auseinandersetzungen in der Region sowohl „hohe Personalverluste“ als auch massive Verluste an militärischer Ausrüstung. Wie hoch genau die Zahl der getöteten und verletzten Söldner ausfiel, sei zwar noch unklar. Die Zahl der zerstörten Panzerfahrzeuge der türkischen Armee bezifferte das Bündnis auf mehrere Dutzende. Detaillierte Angaben zum Kriegsgeschehen ebenso wie Videos von den Aktionen sollen zeitnah veröffentlicht werden.
Derweil veröffentlichte die QSD-Pressestelle am Abend ein neues Aktionsvideo. Die Szenen zeigen unter anderem die Zerstörung von gepanzerten Fahrzeugen und einem Störsender in der Nähe von Minbic.
Klar feststehe, dass es sich um einen „Sieg“ handele, der an der südlichen und östlichen Front von Minbic und am Tişrîn-Damm gegen „den türkischen Besatzerstaat und dessen Banden“ erzielt worden sei, so die QSD. „Diesen Erfolg widmen wir den Völkern Nord- und Ostsyrien und versprechen ihnen weitere Resultate“, hieß es weiter.
Gegenoffensive in Minbic und am Tişrîn
Das Zentrum der Stadt Minbic ist seit Anfang Dezember in der Hand der SNA, die mit türkischer Unterstützung seither versucht, die QSD östlich des Euphrat zu drängen und weitere Gebiete in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien zu besetzen. Das multiethnische Bündnis, dem auch die YPG und YPJ angehören, hält mit massivem Widerstand dagegen. Es will alle verlorenen Orte zurückgewinnen und die SNA aus Rojava vertreiben. Mehrere Ortschaften bei Minbic und am Tişrîn-Damm konnten bereits im Rahmen einer vor zwei Wochen eingeleiteten Gegenoffensive wieder befreit werden.