Bemühungen um eine Waffenruhe in Nord- und Ostsyrien
Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben sich in einer Mitteilung zu den Bemühungen um eine Waffenruhe und den anhaltenden Angriffen der türkischen Armee und der von der Türkei gesteuerten Dschihadistenmiliz SNA auf die Demokratische Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien (DAANES) geäußert.
„Trotz der andauernden Deeskalationsbemühungen der USA setzten die türkische Besatzung und ihre Söldner gestern und heute ihre Angriffe auf zahlreiche Gebiete in der Umgebung von Kobanê, dem Tişrîn-Damm und Ain Issa fort“, teilte die Pressestelle der QSD mit. Die Türkei versuche, die derzeitige Waffenruhe zu nutzen, „um ihre Expansionsagenda fortzusetzen und die internationale Gemeinschaft zu täuschen. Ihr letztendliches Ziel, das sich in ihren aggressiven Handlungen zeigt, ist die Besetzung der Region und die Vertreibung ihrer Bevölkerung“.
Dutzende Luft und Bodenangriffe
Zu den Einzelheiten der Angriffe seit gestern teilten die QSD mit, dass die SNA am Dienstag von drei Achsen aus den Tişrîn-Damm am Euphrat angegriffen habe. Der von türkischen Drohnen unterstützte Vorstoß sei vom Militärrat Minbic, einem Mitgliedsverband der QSD, erfolgreich abgewehrt worden, unter den Angreifern gebe es Tote und Verletzte. Das Gebiet sei achtmal von Drohnen bombardiert worden.
Drei weitere Drohnenangriffe erfolgten laut der Mitteilung gegen 23 Uhr Ortszeit in der Nähe der Qereqozax-Brücke und des Dorfes Bir Hisso südlich von Kobanê. Dem Luftangriff folgte ein anhaltendes Sperrfeuer aus Raketen und Artilleriegeschossen der türkischen Besatzungstruppen. Im Dorf Hoshan bei Ain Issa wurde am Dienstagabend ein Auto von einer türkischen Drohne bombardiert. Zudem berichteten die QSD von Dutzenden Artillerieangriffen auf Dörfer im Osten von Ain Issa und im Westen von Girê Spî (Tall Abyad).
Derzeit heftige Kämpfe am Euphrat
Heute Morgen habe die SNA einen weiteren von der Türkei aus der Luft und am Boden unterstützten Angriff von mehreren Seiten auf den Tişrîn-Staudamms gestartet, so die QSD. Derzeit gebe es heftige Gefechte zwischen dem Militärrat Minbic und SNA-Söldnern, türkische Drohnen seien in dem Gebiet „stark präsent“.
Türkische Bayraktar-Drohne abgeschossen
Darüber hinaus bestätigten die QSD den Abschuss einer türkischen Drohne vom Typ „Bayraktar TB2“ in der Nähe Qereqozax-Brücke am Dienstag und erklärten, es handele sich dabei um eine „Reaktion auf die anhaltende Missachtung des Waffenstillstands durch die türkische Besatzung und ihre Söldner sowie angesichts des verstärkten Beschusses durch Drohnen und Artillerie. Unsere Kräfte errichten derzeit Verteidigungspositionen, um den anhaltenden Angriffen entgegenzuwirken und alle Gebiete in Nord- und Ostsyrien zu schützen, wobei der Schwerpunkt auf der Verteidigung von Kobanê liegt“.
Foto: QSD-Kämpfer in einer Verteidigungsstellung am Tişrîn-Staudamm