Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben in Reaktion auf die fortgesetzte Aggression gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien eine Serie von Operationen gegen Stellungen der Türkei-gesteuerten Dschihadistentruppe SNA („Syrische Nationalarmee“) westlich des Euphrat durchgeführt. Dabei seien acht pro-türkische Söldner getötet und 13 weitere verletzt worden, teilte das Bündnis am Montag mit. „Wir nutzen unser Recht auf legitime Selbstverteidigung“, begründeten die QSD ihr Vorgehen.
Stattgefunden haben die Operationen laut den Angaben am Sonntag im Umland der Qereqozax-Brücke, darunter in der östlich von Ebû Qelqel (Abu Qalqal) gelegenen Ortschaft Til Erîş (Tal Arish). Bei den anvisierten Söldnern habe es sich um Mitglieder der „Liwa Jund al-Haramain“ gehandelt, darunter einer ihrer Anführer. Die Gruppierung hatte sich 2016 während der damaligen Anti-IS-Offensive dem Militärrat Minbic und damit den QSD angeschlossen, war Ende 2024 aber im Zuge des Dschihadistenvormarschs auf Damaskus zur SNA übergelaufen – und hatte deren Söldnern den Weg nach Minbic gebahnt. Seit dem 10. Dezember wird die ehemals selbstverwaltete Stadt von pro-türkischen Islamisten besetzt.
Weitere Angriffe am Vortag führten die QSD-Luftverteidigungseinheiten „Şehîd Harûn“ durch. Ins Visier wurden Fahrzeuge und Sammelpunkte von Dschihadisten auf Hügelgelände bei Til Erîş genommen. Die Gegend befindet sich nur wenige Autominuten von der Tişrîn-Talsperre entfernt, die seit Anfang Dezember im Fokus einer von der Türkei koordinierten Besatzungsoffensive ist. Die QSD teilten mit, dass ihre Drohnenangriffe zu Verlusten in den Reihen der SNA geführt hätten, die genaue Zahl der getöteten und verletzten Söldner nicht zu ermitteln war.
An der Front von Dêr Hafir (Dair Hafir) verzeichneten die QSD gestern nach eigenen Angaben zeitgleiche Angriffe gegen ihre Stellungen mit „Grad“-Raketen und Drohnen. Dabei sei ein Militärfahrzeug des Bündnisses beschädigt worden. Auch hier reagierten die Kämpferinnen und Kämpfer mit Drohnenangriffen ihrerseits, mehrere Söldner seien verletzt worden. Die QSD bestätigten auch Berichte über Luft- und Artillerieangriffe in der direkten Umgebung des Tişrîn-Damms sowie Dörfer auf beiden Seiten der Qereqozax-Brücke, darunter in Xirbêt Zemalê (Chirbet Samala), Tîna (al-Tineh) und Bîr Heso (Bir Hesu). Trotz der Intensität des Beschusses wurden keine nennenswerten Schäden gemeldet.