Zum sechsten Mal findet in der Schweiz ein Frauenfestival im Gedenken an Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez statt. Die drei kurdischen Revolutionärinnen sind am 9. Januar 2013 vom türkischen Geheimdienst MIT in Paris ermordet worden. Die Veranstaltung auf dem Kasernenareal in Zürich wird vom Kurdischen Frauenverband Schweiz und Dutzenden weiteren Initiativen organisiert.

Auf dem Gelände hängen Bilder des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan sowie von Sakine Cansız, Fidan Doğan, Leyla Şaylemez und weiteren Frauen, die im revolutionären Kampf gefallen sind. Auch Flaggen der PKK, KJK und YPJ sind zu sehen. Verschiedene Frauenorganisationen haben eigene Stände aufgebaut. Außerdem werden auf dem Gelände die kurdische Kultur und das in Rojava aufgebaute Frauendorf Jinwar vorgestellt. Für Kinder gibt es ein gesondertes Programm.

Vom Frauenstreik zum Festival: Widerstand befreit

Das Sakine-Cansız-Festival findet zwei Tage nach dem schweizweiten Frauenstreik statt, an dem Hunderttausende Frauen teilgenommen haben. Der Slogan des Festivals lautet in diesem Jahr: „Der Widerstand von Frauen befreit uns alle!“ Auf dem Festival wird auf die weltweite Auswirkung der kurdischen Frauenbewegung und die Notwendigkeit eines gemeinsamen Frauenkampfes aufmerksam gemacht.

Kampf gegen Patriarchat und Kapitalismus

Auf dem Festivalgelände hat zuerst eine Podiumsdiskussion zum Thema Jineoloji, Frauenrechte und Frauenkampf stattgefunden. Anschließend hat das Bühnenprogramm mit einer Begrüßungsansprache von Özen Aytaç im Namen der kurdischen Frauenbewegung in der Schweiz begonnen. Die Rednerin verwies auf die Bedeutung von Sakine Cansız für den kurdischen Befreiungskampf und die weltweite Frauenbewegung und erklärte: „Frauen sind heute weltweit im Widerstand. Wir erklären ein weiteres Mal: Der gemeinsame Kampf von Frauen befreit uns alle!“

Anschließend folgten weitere Redebeiträge der am Festival beteiligten Frauengruppen. Das Festival dauert zur Stunde noch an.