Türkei benutzt Wasser des Euphrats als Waffe

Aufgrund der Schließung von Staudämmen in der Türkei sind in Nordsyriens die landwirtschaftlichen Aktivitäten zum Erliegen gekommen. Es treten bereits massive Probleme mit der Strom- und Wasserversorgung auf.

Aufgrund der Schließung der Staudämme am Euphrat in der Türkei bzw. in Nordkurdistan erleidet die Landwirtschaft massiven Schaden und ganze Regionen werden von der Stromversorgung abgeschnitten.

Direkt nach der Befreiung der Region aus den Händen des Islamischen Staates (IS) gewannen die Angriffe des türkischen Staates auf die Region eine neue Qualität. Der türkische Staat begann das Wasser des Euphrat zu sperren und lieferte die Bevölkerung somit massiven Versorgungsproblemen aus. Der Wasserpegel des Euphrat sank kontinuierlich und so erlitt nicht nur die Landwirtschaft schwere Schäden, auch der Betrieb der Wasserkraftwerke musste teilweise eingestellt werden. Das Energiekomitee der Regionen Cizîrê und Firat erklärten am 12. Februar, dass aufgrund der Sperrung des Euphrat der Strom täglich zehn Stunden unterbrochen werden müsse. Das Wasserniveau der wichtigen Staudämme, Azadî, Tabqa und Rojava ist dadurch ebenfalls besorgniserregend gesunken. Mit der Sperrung des Wassers wurde Minbic vollständig vom Strom abgeschnitten. Minehed Reşo vom Dienstleistungskomitee Minbic berichtet gegenüber ANHA, dass man nun gezwungen sei, Trinkwasser aus anderen Regionen zu beschaffen. 66 Tiefbrunnen der Stadt seien aufgrund der Sperrung des Wassers ebenfalls nicht mehr benutzbar.

Auffällig ist, dass der Durchfluss der Euphrat während der Herrschaft des IS niemals auf diese Weise vom türkischen Staat gestoppt worden war. Darüber hinaus griff der türkische Staat bei seinen Angriffen auf Efrîn mit Kriegsflugzeugen den Meydanke-Staudamm an und setzte ihn mit diesen Angriffen außer Betrieb.

ANHA | ISRAI REMEDAN