Jugendproteste gegen Angriffe auf Guerillagräber

Die kurdische Jugendbewegung hat gegen die systematischen Angriffe auf Grabstätten von gefallenen Guerillakämpfer*innen protestiert. In Stuttgart fand eine Mahnwache statt, in Straßburg hängten Aktivisten eine PKK-Fahne an die türkische Botschaft.

Seit Monaten geht die türkische Regierung wieder systematisch gegen Friedhöfe vor, auf denen Gefallene der kurdischen Befreiungsbewegung begraben sind. Die Angriffe sind vergleichbar mit Vernichtungsfeldzügen; Grabsteine werden zertrümmert und Grabstätten verwüstet. Dass der Schutz der Totenruhe ein hohes Gut ist und die Würde des Menschen über dessen Tod hinaus wirkt, ist der AKP-Regierung ein Fremdwort. Die kurdische Gesellschaft bezeichnet die mutwillige Zerstörung von Ruhestätten der Guerilla als ein Krieg gegen ihre Toten.

In Stuttgart und Straßburg gingen deshalb kurdische Jugendliche wieder auf die Straße, um auf die menschenunwürdigen Zustände in der von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan dirigierten Türkei aufmerksam zu machen.

Organisiert von den kurdischen Jugendorganisationen TCŞ und JCA, versammelten sich etwa 50 Aktivistinnen und Aktivisten am Samstag in der Stuttgarter Innenstadt zu einer Mahnwache. Auch einige Eltern waren erschienen, um den Protest ihrer Kinder zu unterstützen. Auf Schildern, die einige Anwesende trugen, stand: „Der türkischen faschistischen Regierung reicht das Töten von Kurden nicht aus – jetzt schänden sie noch unsere Gräber.“ In Redebeiträgen wurde die kurdische Jugend aufgefordert, gegen diese „Barbarei“ vorzugehen und die Werte des kurdischen Volkes zu verteidigen.

In Straßburg brachten kurdische Aktivisten eine PKK-Fahne am Zaun der türkischen Botschaft an. In einer Stellungnahme kündigte die Gruppe an, ihre Aktionen gegen die Vernichtungspolitik des türkischen Staates fortzusetzen.