HPG gedenken fünf Gefallenen

Die Guerillakämpfer Felat Rêhat, Çekdar Armanc, Rojwan Rêdûr, Felat Ezda und Çekdar Sefkan sind 2018 im Widerstand gegen die türkische Besatzung in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Identitäten von fünf Gefallenen veröffentlicht. Felat Rêhat, Çekdar Armanc, Rojwan Rêdûr, Felat Ezda und Çekdar Sefkan sind 2018 im Widerstand gegen die türkische Besatzung in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen. Die HPG würdigen die Gefallenen als mutige Vertreter des Freiheitsmarsches des kurdischen Volkes und sprechen ihren Angehörigen und allen Menschen aus Kurdistan ihr Mitgefühl aus.

                             

Codename: Felat Rêhat
Vor- und Nachname: Servet Oyar
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Hanım – Nezir
Todesjahr und -ort: 2018 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Çekdar Armanc
Vor- und Nachname: Adem Tekin
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Meryem – Çetin
Todesjahr und -ort: 2018 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Rojwan Rêdûr
Vor- und Nachname: Abdulmenav Şengül
Geburtsort: Erzîrom
Namen von Mutter und Vater: Xezal – Reşit
Todesjahr und -ort: 2018 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Felat Ezda
Vor- und Nachname: Lokman Ersu
Geburtsort: Riha
Namen von Mutter und Vater: Şirin – İlyas
Todesjahr und -ort: 2018 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Çekdar Sefkan
Vor- und Nachname: Cihan Kaplan
Geburtsort: Bedlîs
Namen von Mutter und Vater: Cemile – Ahmet
Todesjahr und -ort: 2018 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

 

Felat Rêhat ist in dem Dorf Nêrweh in Şirnex-Qileban geboren und gehörte dem Stamm der Goyî an. Er wuchs in Cizîr auf, wurde in der kurdischen Jugendbewegung aktiv und als Student verhaftet. Nach seiner Entlassung ging er in die Berge und kam in die Medya-Verteidigungsgebiete, wo er bis zuletzt mit großer Entschlossenheit und Überzeugung kämpfte.

 

Çekdar Armanc ist in Gever zur Welt gekommen und in einem der kurdischen Befreiungsbewegung nahestehenden Umfeld aufgewachsen. Als Gymnasiast brach er seine Schullaufbahn ab, weil er das türkische Bildungssystem als Assimilierung wahrnahm. Aufgrund seines Engagements in der kurdischen Jugendbewegung wurde er mehrfach vom Staat bedroht und unter Druck gesetzt und schließlich für fünf Monate inhaftiert. Nach seiner Entlassung beteiligte er sich am Städtewiderstand für Selbstbestimmung und ging 2015 in die Berge, wo er sich innerhalb der Sondereinheit Hêzên Taybet organisierte und bis zuletzt mit großer Opferbereitschaft kämpfte.

 

Rojwan Rêdûr ist in einem Dorf in Erzîrom-Xinûs geboren und mit der kurdischen Kultur aufgewachsen. Weil seine Muttersprache im türkischen Bildungssystem verboten war, lehnte er den Schulunterricht ab. Aufgrund der erfahrenen Repression und Unterdrückung ging er nach Europa. Das Leben im Zentrum der kapitalistischen Moderne erschien ihm jedoch unerträglich und er kehrte von Frankreich aus nach Kurdistan zurück, um mit der Guerilla für die Freiheit seines Volkes zu kämpfen.

 

Felat Ezda ist in Riha-Weranşer geboren und war Ezide. Seine Familie zog nach Europa und er wuchs hier auf. Die kurdische Befreiungsbewegung war ihm bereits als Kind bekannt und der vom IS begangene Genozid und Femizid in Şengal waren für ihn der letzte Anstoß, um sein Volk auch bewaffnet zu verteidigen. Er ging in die Berge und schloss sich der PKK an. Diesen Schritt bezeichnete er später als Neugeburt.

 

Çekdar Sefkan ist in Wan geboren, seine Familie stammte aus Bedlîs. Er wuchs in einem politischen Umfeld auf und sympathisierte schon früh mit der Guerilla. Eine Zeitlang lebte er in einer türkischen Großstadt. In dieser Zeit machte er die Erfahrung, wie schwierig das Leben mit seiner kurdischen Identität ist. Er erlebte Verachtung und faschistische Maßnahmen und wurde in der Jugendbewegung aktiv. Nach mehrfachen Festnahmen schloss er sich 2016 der Guerilla an und machte eine Grundausbildung in den Medya-Verteidigungsgebieten, wo er bis zuletzt als apoistischer Militanter kämpfte.