Gedenkdemonstration für Maraş und Roboskî

In Basel fand gestern eine Gedenkdemonstration für die Opfer der Massaker von Maraş und Roboskî statt. Zentrales Thema waren auch die geplante Militärinvasion des türkischen Staates in Rojava und die Isolation Abdullah Öcalans.

In Gedenken an die Opfer des Pogroms von Maraş, bei denen im Dezember 1978 Hunderte alevitische Kurdinnen und Kurden getötet wurden, sowie an die Opfer des Massakers von Roboskî, bei dem vor sieben Jahren 34 Menschen - 19 von ihnen minderjährig - durch einen Luftangriff der türkischen Armee ihr Leben verloren, fand am Samstag in Basel eine Demonstration statt.

Zentrales Thema der Demonstration waren auch die Angriffspläne des türkischen Staates in Nord- und Ostsyrien und die Isolation des kurdischen Volksrepräsentanten Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali. Die Demonstrationsteilnehmer*innen begrüßten den Widerstand der politischen Gefangenen sowie der inhaftierten HDP-Abgeordneten Leyla Güven, die sich bereits seit Wochen in einem unbefristeten Hungerstreik befinden und mit ihrem Protest die Aufhebung der Isolationshaft Öcalans fordern.

Die Demonstration begann am Dreirosenpark. Dort hatten sich zahlreiche Menschen versammelt und den Opfern der Massaker mit einer Schweigeminute gedacht. Anschließend startete der Marsch unter einem bunten Fahnenmeehr und begleitet von Parolen wie „Es lebe die Revolution von Rojava“ Richtung Theodorskirchplatz, auf dem eine abschließende Kundgebung stattfand. Es folgten Redebeiträge von Hüseyin Mamaklı vom Organisationskomitee, dem Nationalrat der Grünen, Balthasar Glättli, und der Großrätin und Ko-Präsidentin der Partei BastA!, Tonja Zürcher.

Mamaklı sagte: „Diejenigen, die die Täter von Maraş und Roboskî verschwiegen haben, wollen heute neue Morde am kurdischen Volk verüben. Heute aber steht ihnen ein Volk gegenüber, das Widerstand leistet und wegweisend für den Mittleren Osten ist. Das kurdische Volk wird unter allen Umständen für die Freiheit von Abdullah Öcalan einstehen“.

Balthazar Glättli: Gemeinsamer Kampf für gemeinsame Werte

Balthasar Glättli leitete seine Rede mit einer Solidaritätsbekundung für das kurdische Volk ein. Anschließend erklärte er: „Wir müssen für jene Werte, die wir gemeinsam haben, auch gemeinsam kämpfen. Diese Werte sind der Respekt der Menschenrechte und der Respekt der Menschenwürde.” Glättli betonte die Solidarität der Grünen mit Rojava und erklärte, das kurdische Volk werde nicht allein gelassen.

Tonja Zürcher: Europa muss sich gegen Angriffe auf Rojava stellen

Tonja Zürcher erklärte, sie sei erschüttert darüber, dass US-Präsident Donald Trump mit einem Tweet Rojava der Türkei überlasse. Weiter betonte die Gorßrätin die Bedeutsamtkeit des gemeinsamen Kampfes auf der ganzen Welt und erklärte sich solidarisch mit der Revolution in Nordsyrien. Zürcher rief Europa dazu auf, sich gegen Angriffe auf Rojava zu stellen. ​

Auch das Rojava-Komitee Basel war zahlreich vertreten. Die Mitglieder erklärten sich solidarisch mit dem Kampf in Rojava um die Werte und Errungenschaften der Revolution, die von großer Wichtigkeit und ein Beispiel für die Demokratie seien.​