Die kapitalistische Moderne herausfordern IV: Konferenz in Hamburg

Das „Network for an Alternative Quest” lädt am Osterwochenende zur Konferenz „Die kapitalistische Moderne herausfordern IV: Wir wollen unsere Welt zurück! - Autonome Bildung und Organisierung“ in Hamburg ein.

Das „Network for an Alternative Quest” wird am Osterwochenende in Hamburg seine vierte „Challenging Capitalist Modernity“-Konferenz abhalten. Das Motto lautet „Wir wollen unsere Welt zurück! Widerstand, Rückforderung und Wiederaufbau!“, die Hauptthemen der Konferenz sind „Autonome Bildung und Organisierung“.

Das „Netzwerk für eine alternative Suche“ wurde gegründet, um Brücken zwischen den kurdischen und anderen alternativen Bewegungen und Ideen zu schlagen. Dies als Antwort auf die Notwendigkeit, die kurdische Freiheitsbewegung und ihre Beziehungen zu anderen Bewegungen und entstehenden Kämpfen auf der ganzen Welt zu diskutieren. Zu diesem Zweck finden seit 2012 Konferenzen statt, die sich mit ideologischen und philosophischen Fragen unserer Zeit und der Position der Freiheitsbewegung Kurdistans dazu befassen.

Unsere Welt hat noch nie ein solches Tempo der Zerstörung erlebt“

„Unser Ziel ist es nun, eine Plattform zu schaffen, auf der Bewegungen, Intellektuelle, Einzelpersonen und Gemeinschaften zusammenkommen können, um ideologische, philosophische, ästhetische und politische Fragen zu diskutieren und voneinander zu lernen. Mit dieser vierten Konferenz wollen wir ein Ende der Zerstörung unserer Welt und der Umwelt fordern und einen Aufruf zum kollektiven Kampf gegen Ökozid, Feminizid, Sozioid, Genozid und Epistemizid formulieren. Unsere Welt hat noch nie ein solches Tempo der Zerstörung erlebt. In den letzten vierhundert Jahren sind nicht nur Sprachen und Kulturen ausgelöscht worden, sondern auch täglich zahlreiche Pflanzen und Tiere“, erklärt das Netzwerk in seiner Einladung zu der Konferenz „Die kapitalistische Moderne herausfordern IV“.

Wir wollen unsere Welt zurück“

Die menschliche Gesellschaft und der gesamte Planet seien von der kapitalistischen Moderne und dem Patriarchat bedroht, so das Netzwerk: „Aber es ist nicht alles hoffnungslos. Frauen und Völker in Kurdistan und überall auf der Welt leisten Widerstand und bauen ein freies Leben auf, wo und wann immer es möglich ist. Wir brauchen nicht anderswo eine andere Welt zu suchen; wir wollen unsere Welt zurück!“

Ideen aus der ganzen Welt werden zusammengetragen

Vorläufer der diesjährigen Konferenz waren „Die kapitalistische Moderne herausfordern I: Alternative Konzepte und der kurdische Aufbruch“ im Jahr 2012, „Die kapitalistische Moderne herausfordern II: Kapitalistische Moderne sezieren – Demokratischen Konföderalismus aufbauen“ im Jahr 2015 und „Die kapitalistische Moderne herausfordern III: Demokratische Moderne entfalten – Widerstand, Rebellion, Aufbau des Neuen“ im Jahr 2017. Jeweils drei Tage lang kamen hunderte von Studierenden, Intellektuellen, Aktivistinnen und Aktivisten und Bewegungen zusammen und diskutierten nicht nur, was sie kritisieren oder welche Hindernisse es gibt, sondern auch, wie diese Hindernisse überwunden werden können und welche Alternativen diese Kritik hervorbringt. Dabei kamen viele Ideen aus der ganzen Welt und aus der kurdischen Freiheitsbewegung zusammen, um das kollektive Verständnis und die Praxis zu stärken. Die für 2020 geplante Konferenz musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Einladung zu autonomer Bildung und Organisierung

Seit dem letzten Jahr diskutiert das Netzwerk mit Menschen auf der ganzen Welt über die Inhalte der diesjährigen Konferenz und teilt jetzt mit: „Wir freuen uns, dass wir unter dem Namen ,Die kapitalistische Moderne herausfordern IV: Wir wollen unsere Welt zurück! – Autonome Bildung und Organisierung' zusammenkommen werden. Auch diese Konferenz findet am Osterwochenende statt, vom 7. bis 9. April 2023 in Hamburg. Auf dieser vierten Konferenz werden wir uns weiterhin auf die Kritik an der kapitalistischen Moderne konzentrieren, aber unsere Diskussionen haben uns gezeigt, dass es wichtiger denn je ist, über Alternativen nachzudenken, uns zu organisieren und uns zu bilden. Daher werden die Hauptthemen der diesjährigen Konferenz ,Autonome Bildung und Organisierung' sein.

Wie bei jeder Konferenz möchten wir den möglichen Lösungen und Alternativen viel Zeit widmen. In diesem Jahr werden wir die Tradition der Arbeitsgruppen und Workshops fortsetzen. Es wird eine Ausschreibung für Workshops auf der Homepage geben. Bitte seht euch die Website für alle aktuellen Informationen an.

Die letzten beiden Konferenzen brachten nicht nur Intellektuelle zusammen, sondern gaben auch jungen Aktivistinnen und Aktivisten, Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihre Ideen zu präsentieren. Auch bei dieser vierten Konferenz wollen wir wieder Brücken bauen zwischen all diesen gesellschaftlichen Bereichen und Bewegungen, in Kurdistan und weltweit.“

Technische Informationen

Datum: 7.-9. April 2023, Anmeldung 08:00 Uhr morgens

Ort: Universität Hamburg, Audimax

Übersetzung: Simultan in Kurdisch, Englisch, Deutsch, Türkisch; eventuell Italienisch, Spanisch und/oder Französisch.

Verpflegung: Das Mittagessen kostet 3 € für angemeldete Teilnehmer; Tee, Kaffee und Wasser sind ebenfalls erhältlich.

Livestream: Die gesamte Konferenz wird in mehreren Sprachen übertragen.

Kulturelle Aktivitäten: Am Samstagabend finden kulturelle Aktivitäten statt.

Unterbringung: Kostenlose Übernachtung, 7. bis 9. April 2023.

Die Anmeldung erfolgt unter [email protected]; für die Konferenzkosten wird ein Beitrag von 30 Euro erhoben, für Studierende 20 Euro. Bei der Anmeldung sollte mitgeteilt werden, ob eine Unterkunft benötigt wird. Dies ist für eine reibungslosere Registrierung am Tag und zur Sicherung einer Unterkunft erforderlich.

Die Konferenz wird vom AStA der Universität Hamburg und dem Network for an Alternative Quest veranstaltet.