Auf einer Großdemonstration vom Pariser Gare du Nord zum Place de la Republique haben Tausende Menschen die Aufklärung der Morde an den kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez am 9. Januar 2013 und die Bestrafung der Täter gefordert.

Die Demonstrant*innen sind aus mehreren europäischen Ländern angereist. Nach Angaben des Organisationskomitees übertrifft die Teilnehmerzahl die des letzten Jahres, eine genaue Anzahl wurde nicht genannt. Laut Schätzungen sind es etwa 15.000 Menschen, die Gerechtigkeit für die vom türkischen Geheimdienst MIT ermordeten Frauen fordern.

Auf der Demonstration wurden Bilder der ermordeten Frauen mitgeführt, außerdem wurde ein riesiges Transparent mit dem Bildnis des PKK-Gründers Abdullah Öcalan getragen. Die Demonstrant*innen forderten die Aufhebung der Isolation Öcalans. Für diese Forderung finden in türkischen Gefängnissen seit geraumer Zeit Hungerstreiks statt, auch in Straßburg und an anderen Orten sind zahlreiche Menschen in einen Hungerstreik getreten.

An der Demonstration unter dem Motto „Gegen die Straflosigkeit, für Gerechtigkeit“ nahmen neben den Angehörigen der drei ermordeten Frauen zahlreiche Vertreter*innen französischer Frauenorganisationen, der Kommunistischen Partei Frankreichs und weiterer Organisationen teil. In den Redebeiträgen während der Demonstration hieß es: „Wir kennen die Mörder, daher fordern wir nicht mehr die Aufklärung des Verbrechens. Wir fordern, dass die Mörder vor Gericht gestellt werden!“

Auf Befehl von Erdoğan

Pierre Laurent, der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Frankreichs, erklärte gegenüber ANF: „Wir wissen, dass Erdoğan den Befehl zu diesen Morden gegeben hat. Daher fordern wir, dass dieser Kampf bis zum Ende geführt wird.“

Der Demonstrationszug hat inzwischen den Place de la Republique erreicht, hier findet die Abschlusskundgebung statt.