Danielle-Mitterand-Preis geht nach Rojava

Die Danielle Mitterrand Stiftung hat ihren diesjährigen Preis den „Baumeister:innen von Utopien in Nord- und Ostsyrien“ verliehen. Bei der Preisverleihung in Paris wurde zur Verteidigung der Autonomieregion gegen die türkischen Angriffe aufgerufen.

Die Fondation Danielle Mitterrand hat den diesjährigen Stiftungspreis den „Baumeisterinnen und Baumeistern von Utopien im Norden und Osten Syriens" verliehen. Die feierliche Preisverleihung fand am Mittwochabend in den Räumlichkeiten der 360 Paris Music Factory statt. Der Preis wurde einer vierköpfigen Delegation aus Rojava übergeben, an dem Programm nahmen Politiker:innen, Kunstschaffende und Intellektuelle aus Frankreich und anderen Ländern teil. Moderiert wurde die Veranstaltung von Corinne Morel Darleux, Autorin, ökosozialistische Aktivistin und Mitglied des Verwaltungsrats der Danielle Mitterrand Stiftung.

Aus der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien angereist waren stellvertretend für die Selbstverwaltung und die zivilgesellschaftlichen Organisationen Rawchen Suleman, Berivan Omar, Suleman Khalil und Ziver Şero, ebenfalls anwesend war der Repräsentant Xalit Isa aus Paris.

Ausdruck unserer Unterstützung und Solidarität“

Die Veranstaltung begann mit einem Auftritt der kurdischen Frauenmusikgruppe Kevana Zêrîn. Anschließend wurde die Delegation aus Rojava auf die Bühne gebeten und Gilbert Mitterrand, der Sohn von Danielle Mitterrand, sagte in einer Rede: „Ihr täglicher Einsatz, um aus den Trümmern eine neue, demokratischere, egalitäre und ökologische Gesellschaft aufzubauen, ist eine wahre Inspirationsquelle. Dieser Preis ist eine angemessene Anerkennung ihrer Tatkraft, der Schönheit des Zusammenlebens, das sich trotz aller Hindernisse herausbildet, und der Vielfalt der Alternativen, die sie zum Leben erwecken. Während die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und die Bewohnerinnen und Bewohner Nord- und Ostsyriens seit Jahren gegen Daesh kämpfen, gefährden die Offensiven und die wiederholten Invasionsdrohungen der Türkei die friedliche Koexistenz der Völker und die Emanzipation der Frauen, die Gestalt annehmen. Dieser Preis ist auch ein Ausdruck unserer Unterstützung und Solidarität.“

Die Delegationsmitglieder dankten der Stiftung für die Auszeichnung und erklärten, dass Nordostsyrien weiterhin das Land des demokratischen Zusammenlebens sein werde. Die Delegation befindet sich seit einer Woche in Frankreich und führte Gespräche in verschiedenen Städten. Die Reise war bereits früher geplant und musste aufgrund der Luftangriffe der Türkei auf die Region verschoben werden.

Viele weitere Redner:innen, darunter auch Senator Laurence Cohen, betonten bei der Preisverleihung, dass das in Nordostsyrien entstandene Projekt der Selbstverwaltung Menschen weltweit inspiriert und ein alternatives Lebensmodell darstellt. Dieses Projekt müsse unterstützt werden und auch Frankreich stehe in der Verantwortung, die Menschen in der Region vor den türkischen Angriffen zu schützen.