IS fordert Anhänger weltweit zu Anschlägen auf

Der IS hat seine Anhänger aufgerufen, christliche und jüdische Gläubige noch während des laufenden Fastenmonats „überall anzugreifen“. Die Terrormiliz hatte den Ramadan auch in der Vergangenheit immer wieder zum Anlass für Anschläge genommen.

„Kreuzfahrer und Juden überall angreifen“

Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) hat nach dem Anschlag mit mehr als 140 Toten bei Moskau weitere Angriffe auf jüdische und christliche Gläubige weltweit angekündigt. In einer am Donnerstag veröffentlichten 40-minütigen Audiobotschaft forderte IS-Sprecher Abu Hudhaifah al-Ansari die „einsamen Wölfe“ der Dschihadistenmiliz auf, noch während des laufenden Fastenmonats Ramadan „Kreuzfahrer und Juden überall anzugreifen und ins Visier zu nehmen“. Dies gelte insbesondere in Europa und den USA sowie im Herzen Israels und in Palästina.

Veröffentlicht wurde die Botschaft über das IS-Medienportal Al-Furkan. Al-Ansari erinnerte in der Mitteilung auch an die Ausrufung des sogenannten „Kalifats“ vor zehn Jahren. Damals hatte der IS weitere Gebiete Syriens und des benachbarten Irak überrannt und unter seine Kontrolle gebracht. Inzwischen hat die Terrorgruppe ihr Herrschaftsgebiet wieder verloren. IS-Schläferzellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv und verüben Anschläge.

Bei dem Anschlag in Krasnogorsk nahe der russischen Hauptstadt Moskau hatten vier Bewaffnete am Freitag eine Konzerthalle gestürmt und dort um sich geschossen. Anschließend brach ein Großfeuer aus. Mindestens 143 Menschen wurden getötet, insgesamt 360 verletzt, 155 mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Zu dem Anschlag hatte sich der afghanische IS-Ableger ISPK bekannt. Auch Al-Ansari reklamierte den Anschlag auf Besucher eines Konzerts der russischen Band Piknik für die Terrororganisation. Die russischen Behörden haben bislang elf Personen festgenommen, darunter die vier mutmaßlichen Schützen.

IS-Fahne in der letzten Dschihadisten-Bastion Baghuz im März 2019. Die schwarze Flagge wurde später von den YPJ entfernt (c) Nazım Daştan