Autonome Selbstverwaltung entlässt 132 Gefangene

Die autonome Selbstverwaltung des Kantons Cizîrê hat auf Aufruf von angesehenen Persönlichkeiten 132 wegen IS-Unterstützung inhaftierte Gefangene freigelassen.

Die autonome Selbstverwaltung des Kantons Cizîrê hat auf einen Aufruf von angesehenen Persönlichkeiten 132 wegen IS-Unterstützung inhaftierte Gefangene freigelassen. Die Gefangenen waren wegen Hilfe und Unterbringung von IS-Dschihadisten inhaftiert worden und wurden am Samstag nach einer Versammlung im Teyfûr-Saal in Hesekê freigelassen.

An dem Treffen nahmen arabische und kurdische angesehene Persönlichkeiten und Mitglieder der Partei der Demokratischen Einheit (PYD) teil. Bei den „einflussreichen Personen“ oder „meinungsbildenden Persönlichkeiten“ handelt es sich um Vertreter von Stämmen, Intellektuelle oder auch andere angesehene Persönlichkeiten. Sie sind ebenfalls in einem Rat organisiert.

Der stellvertretende Ko-Vorsitzende des Exekutivrats von Cizîrê, Hisên Ezam, erklärte dazu: „Wir werden alles tun, um den Freigelassenen zu helfen und sie wieder für die Gesellschaft zu gewinnen.“

Abdulaziz al-Mislit, Vertreter des Rats der Meinungsführer von Hesekê, dankte der Selbstverwaltung für die Antwort auf ihren Aufruf. Mislit erklärte, man wolle, dass die Freigelassenen für die Gesellschaft arbeiten.

Der Freigelassene Adnan Abdulrahman dankte der Selbstverwaltung und den Meinungsführern und erklärte gegenüber ANHA: „Ich bereue, dem IS geholfen zu haben. Ich möchte so schnell wie möglich meine Frau und meine Kinder in die Arme schließen.“

Qasr al-Maishi berichtete, dass er sich eineinhalb Jahre in Haft befand und gut behandelt wurde.

Auch in Minbic wurden gestern 43 wegen IS-Unterstützung inhaftierte Personen freigelassen.

Das System der Justiz in Nord- und Ostsyrien basiert auf Resozialisierung und Aussöhnung und nicht auf Strafe. Deswegen steht die Reintegration der Gefangenen, soweit möglich, ganz oben auf der Tagesordnung.