YNK-Chef kritisiert türkische Angriffe trotz PKK-Waffenruhe

Der YNK-Vorsitzende Bafel Talabanî kritisiert den andauernden Bombenterror der Türkei in Südkurdistan. Diese würden den von der PKK erklärten Waffenstillstand und den möglichen Beginn eines politischen Lösungsprozesses massiv behindern.

Bafel Talabanî

Der Vorsitzende der Patriotischen Union Kurdistans (YNK), Bafel Talabanî, hat die anhaltenden Luft- und Drohnenangriffe der Türkei in Südkurdistan scharf kritisiert. In einem Fernsehinterview erklärte Talabanî, dass diese Angriffe den von der PKK erklärten Waffenstillstand und den möglichen Beginn eines politischen Lösungsprozesses massiv behinderten.

Talabanî äußerte sich im Kontext der Ende Februar übermittelten Botschaft von Abdullah Öcalan, dem auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali inhaftierten Gründer der PKK. Dieser hatte über eine Delegation der DEM-Partei einen „Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft“ veröffentlicht.

„PKK zeigte Bereitschaft zur Auflösung – Türkei bombardiert weiter“

„Die PKK hat daraufhin einen einseitigen Waffenstillstand erklärt und ihre Bereitschaft zur Selbstauflösung bekundet“, so Talabanî. Doch trotz dieser Geste der Deeskalation setze die Türkei ihre militärischen Angriffe fort. „Täglich gibt es Bombardierungen durch Flugzeuge und Drohnen – das verhindert jeden politischen Fortschritt“, sagte der YNK-Vorsitzende.

Sogar Vertreter der USA hätten gegenüber Talabanî ihre Besorgnis geäußert: „Die Amerikaner haben mir gesagt: ‚Die türkischen Drohnen lassen es nicht zu, dass die PKK ihren Kongress überhaupt einberufen kann.‘“

Talabanî wertete die fortgesetzten Militäraktionen der Türkei als Blockade eines möglichen Friedensprozesses und forderte ein Ende der Gewalt sowie mehr Raum für politische Lösungen im kurdischen Konflikt.