Gefechte an Bab-Front zwischen QSD und SNA
An der Al-Bab-Front haben Gefechte zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und pro-türkischen Söldnern des Milizverbands „Syrische Nationalarmee“ (SNA) stattgefunden.
An der Al-Bab-Front haben Gefechte zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und pro-türkischen Söldnern des Milizverbands „Syrische Nationalarmee“ (SNA) stattgefunden.
An der Al-Bab-Front im Norden Syriens haben am Samstag Gefechte zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und pro-türkischen Söldnern des Milizverbands „Syrische Nationalarmee“ (SNA) stattgefunden. Die Auseinandersetzungen fanden nach Angaben aus Sicherheitskreisen im südlich gelegenen Vorort Tedef statt. Dort entstand zuvor wegen des Rückzugs der Regierungstruppen ein Sicherheitsvakuum, QSD-Einheiten rückten daraufhin vor. Ob es infolge der Gefechte zu Toten oder Verletzten kam, war zunächst unklar.
Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) berichtete, dass es einen Durchbruchsversuch an der Front gegeben habe, die Angreifer der sogenannten SNA sich im Zuge der Reaktion der QSD wieder zurückgezogen hätten. Russische Kampfflugzeuge sollen zudem Positionen der Dschihadisten angegriffen haben, meldeten Aktivisten aus Rojava. Getroffen wurde demnach auch eine Basis auf einem Lagergelände unmittelbar an den Getreidesilos der Stadt. Die Silos seien unbeschädigt, der Stützpunkt der SNA jedoch stark zerstört worden.
Al-Bab liegt im Gouvernement Aleppo, das bisher größtenteils vom Regime kontrolliert wurde, und wird seit Februar 2017 von der Türkei besetzt. Zuvor hatte die türkische Armee im August 2016 die Besatzungsoffensive „Schutzschild Euphrat“ gestartet. Zwar gab die Staatsführung in Ankara an, die „Operation“ richte sich gegen die Präsenz der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) in Nordsyrien, doch tatsächlich wollte die Türkei mit ihrem Eingreifen dem Vormarsch der QSD gegen den IS, der sich bereits im Rückzug befand, zuvorkommen. So startete die Invasion kurz nachdem die QSD die nordsyrische Stadt Minbic vom IS befreit hatten.
Al Bab silos site were struck - SNA used the warehouse behind the silos as an operation base and storage facility.
— ScharoMaroof (@ScharoMaroof) November 30, 2024
Silos are unharmed; the warehouse behind the silos is harmed though https://t.co/AOmXJ9TIAU pic.twitter.com/w7nLTlrgzs
Seit einem Überraschungsangriff des syrischen Al-Qaida-Ablegers Hayat Tahrir al-Sham (HTS) am vergangenen Mittwoch befinden sich weite Teile Aleppos unter dschihadistischer Besatzung. Parallel dazu bereitet sich die sogenannte SNA auf eine Offensive auf Tel Rifat vor, das zur Autonomieregion Nord- und Ostsyrien gehört. Die SNA wurde von der Türkei aufgebaut, ausgerüstet und finanziert und wird als Proxy-Invasionskorps in den türkisch besetzten Regionen Syriens eingesetzt. Die Terrororganisation HTS wiederum beherrscht gemeinsam mit der Türkei ein Protektorat in der Provinz Idlib und „kontrolliert“ auch Teile von Efrîn (Afrin). Unterdessen dauern die Kämpfe in Aleppo weiter an. Auch flogen russische Kampfjets wieder Angriffe auf HTS-Positionen.
Scenes from the battle between the YPG and the Turkish led SNA along the Al Bab frontline near Tedef https://t.co/Cgtn0Y11RQ pic.twitter.com/UY8A40xqQs
— ScharoMaroof (@ScharoMaroof) November 30, 2024
Terrorgruppe HTS
Das Dschihadistenbündnis HTS ging aus der Al-Nusra-Front hervor und wird von den Vereinten Nationen (UN) als Terrororganisation gelistet. Dennoch wird die Truppe in westlichen Medien oftmals als „Rebellengruppe“ verharmlost und die Provinz Idlib als „letzte Bastion der bewaffneten Opposition“ beschönigt.