Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat eine Erklärung zum Guerillawiderstand gegen die andauernde Invasion der türkischen Armee in Südkurdistan veröffentlicht. Wie daraus hervorgeht, wurden bei Vergeltungsaktionen anlässlich der Offensiven „Pêngava Şoreşgerî ya Bazên Zagrosê” und „Pêngava Şoreşger a Cenga Xabûrê“ vierzehn türkische Soldaten getötet und mehrere Militärstellungen zerstört. Sechs Guerillakämpfer:innen sind im Widerstand gefallen. Die HPG sprechen den Angehörigen der Gefallenen und der kurdischen Gesellschaft ihr Beileid aus.

Metîna und Heftanîn

Am 28. Mai wurde in Metîna eine A4-Stellung der Besatzungstruppen im Gebiet Girê Sor als Reaktion auf Luftangriffe gegen Rückzugsgebiete der Guerilla zerstört. Bei der Aktion sind drei Soldaten ums Leben gekommen, die A4-Stellung wurde vollständig zerstört. Später am Abend schlug in den Dörfern Kêste, Hiror und auf dem Zendûra-Gipfel von türkischen Soldaten abgefeuerte Artillerie ein. Zeitgleich wurden Kêste und der Zendûra von Kampfhubschraubern überflogen. Die Guerilla nahm die Helikopter unter Beschuss und zwang sie zum Rückzug.

Am 29. Mai versuchten Besatzungstruppen mit einem ferngesteuerten Panzerwagen in das Tunnelsystem der Guerilla am Zendûra einzudringen. Das Fahrzeug wurde vernichtet. Am selben Tag griff die Frauenguerilla YJA-Star in Heftanîn türkische Bodentruppen an, die sich vom Gipfel Koxê Melê Yehya Richtung Keşan bewegten. „Die Besatzer wurden wirksam unter Beschuss gesetzt, wie viele von ihnen getötet wurden, konnte nicht festgestellt werden“, heißt es dazu.

Am 19. Mai hat es in Tîpa T in der Zap-Region schwere Gefechte zwischen einer Guerillaeinheit und Soldaten gegeben. Im Zuge der Auseinandersetzungen wurden vier Soldaten getötet, zwei HPG-Mitglieder sind gefallen. Ihre Identitäten wurden wie folgt angegeben:

	Codename: Agit Batman Vor- und Nachname: Veysi Yömen Geburtsort: Êlih Namen von Mutter und Vater: Hayriye – Mustafa Todestag und -ort: 19. Mai 2021 / Zap
	Codename: Rêber Nisêbîn Vor- und Nachname Süleyman Aydın Geburtsort: Nisêbîn Namen von Mutter und Vater: Hasime – Zübeyir Şehadet Tarihi ve Yeri: 19 Mayıs 2021 / Zap

Zwei Gefallene in Kuro Jahro

Zwei weitere Guerillakämpfer sind am 20. Mai bei Bombardements der türkischen Armee im Gebiet Kuro Jahro, das ebenfalls in der Zap-Region liegt, ums Leben gekommen.

	Codename: Rêdûr Cûdî Vor- und Nachname: Muhammed Mehdi Tanrıverdi Geburtsort: Şirnex Namen von Mutter und Vater: Besna – Ramazan Todestag und -ort: 20. Mai 2021 / Zap
	Codename: Brûsk Kobanê Vor- und Nachname: Ahmet Ali Bozan Geburtsort: Kobanê Namen von Mutter und Vater: Emine – Ali Todestag und -ort: 20. Mai 2021 / Zap

Sieben tote Besatzer am Cîlo yê Biçûk

Am 28. Mai führte die Guerilla in Cîlo yê Biçûk in Zap zunächst eine Defensivaktion gegen einen Infiltrierungsversuch in den Tunnelanlagen durch. Dabei wurden zwei Soldaten getötet. Die türkische Luftwaffe reagierte mit zwei aufeinanderfolgenden Angriffen auf das Gebiet. Später am Tag erfolgte ein weiterer Versuch der Besatzungstruppen, in das Tunnelsystem in Cîlo yê Biçûk einzudringen. Die Kämpferinnen und Kämpfer von HPG und YJA-Star konterten mit einer Infiltrierungsaktion über drei Fronten. Der erste Flügel konzentrierte sich auf Beschuss aus dem Nahabstand und führte zu drei Verlusten für die türkische Armee. Der zweite Flügel zielte auf einen Unterstand, in dem sich zwei Soldaten befanden. Wie viele Militärs durch den Beschuss des Verteidigungsflügels getötet wurden, ist unklar. Zwei Guerillakämpfer:innen sind gefallen:

	Codename: Zeynep Faraşîn Vor- und Nachname: Mizgîn Akyol Geburtsort: Qoser Namen von Mutter und Vater: Behiye – Erdal Todestag und -ort: 28. Mai 2021 / Zap
	Codename: Zagros Avaşîn Vor- und Nachname: Ferdi Mergel Geburtsort: Mûş Namen von Mutter und Vater: Hayriye – Mehmet Can Todestag und -ort: 28. Mai 2021 / Zap

Zagros Avaşîn

Wieder Einsatz von chemischen Kampfstoffen

Am 29. Mai hat die türkische Armee am Cîlo yê Biçûk chemische Kampfstoffe bei Bombardierungen von Tunnelsystemen der Guerilla eingesetzt. Zu weiteren Luft- und Artillerieangriffen in Südkurdistan heißt es:

Am Abend des 27. Mai wurde in Zap das Gebiet Sîda von der türkischen Grenzwache aus mit Haubitzen bombardiert. Im Zuge dessen ist ein Feldbrand entzündet worden, der weiterhin anhält.

Am 28. und 29. Mai wurden in Avaşîn die Gebiete Tabura Ereban und Werxelê ebenfalls aus Grenzposten fast pausenlos mit Haubitzen bombardiert. Auch hier lodert nach wie vor ein Flächenbrand.

Am 29. Mai wurde der Zendûra in Metîna von Kampfflugzeugen angegriffen. In Zap wurden Truppenwechsel auf den Gipfeln Şehîd Serxwebûn und Petrut sowie in Qela Bêdewê registriert. In Avaşîn wurden die Truppen in Mamreşo, Mervanos und Şûkê ausgetauscht.

Am 30. Mai sind in Zap die Gebiete Sîda und Çemço erneut mit Haubitzen bombardiert worden, abgefeuert aus den Grenzwachen der türkischen Armee.