Tişrîn-Damm unter Kontrolle der QSD
Das türkische Verteidigungsministerium lanciert Berichte über eine „vollständige Kontrolle“ des Tişrîn-Damms durch ihre Dschihadistentruppe SNA. Die Realität vor Ort sieht anders aus.
Das türkische Verteidigungsministerium lanciert Berichte über eine „vollständige Kontrolle“ des Tişrîn-Damms durch ihre Dschihadistentruppe SNA. Die Realität vor Ort sieht anders aus.
Vom türkischen Verteidigungsministerium am Donnerstag lancierte Berichte über eine „vollständige Kontrolle“ des Tişrîn-Damms nahe Minbic (Manbidsch) durch die Türkei-gesteuerte Dschihadistenallianz „Syrische Nationalarmee“ (SNA) entsprechen nicht der Realität. Die kurdische Journalistin Dilovan Asmîn, die das Geschehen in der Region Nord- und Ostsyrien für ANF verfolgt, dementierte entsprechende Meldungen.
„Etwaige Behauptungen sind Teil des türkischen Spezialkriegskonzepts, die darauf abzielen, den Glauben der hiesigen Bevölkerung an die Fähigkeit ihrer eigenen Verteidigungskräfte zu untergraben“, sagte Asmîn. „Die Kontrolle des Staudamms liegt bei den Demokratischen Kräften Syriens beziehungsweise dem Militärrat von Minbic sowie den Volksverteidigungseinheiten und Frauenverteidigungseinheiten YPG/YPJ“, so die Journalistin.
Journalistin Dilovan Asmîn
Der Spezialkrieg, der durch Propaganda und psychologische Manipulation geführt wird, ist ein integraler Bestandteil der türkischen Kriegsführung in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien. Ankara setzt alles daran, sich und seine islamistischen Söldner von der SNA erfolgreich zu verkaufen. Dazu wird insbesondere ein vollständig unter der Kontrolle des Regimes stehender Medienapparat genutzt. Die Realität an den Fronten erzählt jedoch eine andere Geschichte. Darauf wies auch QSD-Pressesprecher Farhad Şamî hin. Auf seinem X-Account veröffentlichte er heute ein Video, das ihn auf der Brücke an der Talsperre Tişrîn zeigt.
Ferhad Şamî ji bendava Tişrînê idiayên dagirkeriya Tirk derew derxist û rewşa şer dinirxîne. pic.twitter.com/8ZQGcazoQA
— Farhad Shami (@farhad_shami) December 26, 2024
Derweil finden in Siedlungen rund um den Damm am Euphrat wieder Gefechte statt. Diese brachen vor rund zwei Stunden aus, nachdem es infolge der erfolgreichen Zurückdrängung der SNA zu intensivem Beschuss auf die Positionen von QSD, YPG/YPJ und dem Militärrat Minbic am Staudamm kam. Aufnahmen von der Front zeigen Kämpfer mit Waffen und Munition, die geflüchtete SNA-Söldner in einem Gebäude zurückgelassen haben.
Ein vom Pressezentrum der QSD am Mittag veröffentlichtes Video zeigt zudem Szenen von Angriffen auf Stellungen der SNA.