Dschihadistenoffensive auf Aleppo und Şehba
Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben sich dem Aufruf der Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (AANES) zur Mobilmachung gegen die Dschihadistenoffensive auf Aleppo und den Kanton Efrîn-Şehba angeschlossen. In einer Mitteilung erklärte die Generalkommandantur des multiethnischen Bündnisses am Sonntag, dass seit dem Großangriff der Terrororganisation Hayat Tahrir al-Sham (HTS) in Aleppo und des zeitgleich stattfindenden Vormarschs der türkischen Hilfstruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) auf Şehba eine fundamentale Kräfteverschiebung in Syrien zugunsten Ankaras und des dschihadistischen Terrors stattfindet. Weiter heißt es in der Mitteilung:
Überleben der Völker in Gefahr
„Die Truppen der syrischen Regierung haben sich aus Aleppo und anderen Regionen zurückgezogen. Es besteht kein Zweifel, dass dieser Angriff von der Türkei mit dem Ziel orchestriert wird, weiteres syrisches Staatsgebiet zu besetzen. Das Hauptziel hierbei sind jedoch nach wie vor die Gebiete der Selbstverwaltung und die Zerschlagung der friedlichen Koexistenz der kurdischen, arabischen und christlichen Gemeinschaften in der Autonomieregion. Unsere Gebiete sind einem groß angelegten Angriff ausgesetzt, in dessen Zentrum Aleppo und Şehba liegen, und der eine Bedrohung für das Überleben unseres Volkes darstellt. Dieser kritische Moment markiert einen historischen Wendepunkt für alle Syrerinnen und Syrer, insbesondere für jene, die in der Autonomieregion leben. Die Angreifer wollen das Projekt der demokratischen Selbstverwaltung vernichten, die Autonomiegebiete überrennen und schließlich weite Teile ganz Syriens besetzen. Sie wollen den Völkern in der Region großes Leid zufügen.
Historische Mission
Seit mehreren Tagen leisten unsere mutigen Kämpferinnen und Kämpfer an der Minbic-Front und westlich des Euphrat erbitterten Widerstand gegen anhaltende Angriffe. Als QSD haben wir unsere Pflicht zur Befreiung und zur Verteidigung unserer Regionen stets erfüllt. Wir bekräftigen unser Bekenntnis zu dieser historischen Verantwortung, koste es, was es wolle. Wir werden diesen Angriffen entschlossen entgegentreten und unsere historische Mission erfüllen, den Schutz unserer Region und ihrer Bevölkerung zu gewährleisten. Es sollte keinen Zweifel an unserer Entschlossenheit geben. Wir appellieren an alle, dem Aufruf zur Mobilisierung der Bevölkerung zu folgen und sich eng mit den QSD und den Kräften der inneren Sicherheit abzustimmen. Es ist unerlässlich, dass wir in diesen schwierigen Zeiten zusammenstehen.
Für den Schutz der Werte von Freiheit und Zivilisation
In diesen historischen Tagen rufen wir unser Volk auf, seine Kräfte zur Verteidigung seiner Dörfer, Städte und der gesamten Region zu bündeln. Wir müssen uns am revolutionären Volkskrieg beteiligen und unsere Pflicht erfüllen, unser Heimatland zu schützen. Wir rufen die Jugend – Kurd:innen, Araber:innen, Suryoye, Armenier:innen und Tscherkess:innen – auf, ihre Rolle als führende Kraft der Gesellschaft zu erfüllen und sich den Fronten des Widerstands der QSD, YPG und YPJ anzuschließen. Der gegenwärtige Krieg ist ein Verteidigungskampf für Menschlichkeit und Menschenwürde. Es ist ein Krieg zum Schutz der Werte von Freiheit und Zivilisation gegen die obskurantistischen Ideologien des IS und Erdogans. Es ist ein Widerstand für das Licht und die Befreiung, ein Kampf, der Koexistenz und die Geschwisterlichkeit der Völker garantiert.
Wir rufen alle jungen Frauen und Männer in der Region auf, unseren Reihen beizutreten und zum Aufbau einer freien Zukunft beizutragen. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit der aktiven Beteiligung unserer Jugend diesen Angriff abwehren und die Pläne der türkischen Besatzung und ihrer Söldner vereiteln können.“