Flüchtling berichtet von Gräueltaten der Söldner
Immer mehr Berichte von Gräueltaten der SNA-Söldner erreichen mit den Flüchtlingen aus der Şehba-Region die Öffentlichkeit. Idrîs Hisên wurde Zeuge von Enthauptungen durch Söldner mit IS-Abzeichen.
Immer mehr Berichte von Gräueltaten der SNA-Söldner erreichen mit den Flüchtlingen aus der Şehba-Region die Öffentlichkeit. Idrîs Hisên wurde Zeuge von Enthauptungen durch Söldner mit IS-Abzeichen.
Nach der Invasion durch von der Türkei kommandierte SNA-Söldner in der Region Şehba und der Stadt Tel Rifat mussten Tausende Binnenflüchtlinge aus Efrîn erneut flüchten. Ein Fluchtkorridor wurde zunächst von den Söldnern blockiert. Doch mittlerweile konnten viele der Flüchtlinge das selbstverwaltete Gebiet östlich des Euphrat erreichen. Damit erreichen auch Berichte über die Gräueltaten der SNA („Syrische Nationalarmee“) die Öffentlichkeit. Die Nachrichtenagentur ANHA sprach mit dem 53-jährigen Idrîs Hisên, der Zeuge von Enthauptungen und anderen Verbrechen der Söldner wurde.
„Sie köpften Menschen als wären es Hühner“
Idrîs Hisên stammt aus dem Dorf Bafûr bei Cindirês im Kanton Efrin-Şehba. Nach der Besetzung Efrîns 2018 musste er mit seiner Familie nach Tel Rifat fliehen. Am 1. Dezember musste er sich jedoch erneut mit seiner Familie auf den Weg machen. Die Familie lebt jetzt im Dorf Hîmo bei Qamişlo. Hisên berichtete über die Schrecken der Flucht. Er war mit einer insgesamt 18-köpfigen Gruppe aus Tel Rifat aufgebrochen. Auf der Flucht erlebte er furchtbare Szenen. Er erinnerte sich: „Was wir sehen mussten, ließ uns die Haare zu Berge stehen. Sie schnitten Menschen die Köpfe ab, als wären es Hühner. Sie übergossen die Leichen mit Benzin und verbrannten sie.“
Vor den Augen der Angehörigen ermordet
Weiter sagte Hisên: „Die Menschen hatten Angst vor den Angriffen der Söldner. Die Straßen waren voll mit Fahrzeugen. Tausende Fahrzeuge waren auf den Straßen von Ehrez nach Ehdas.“ Am Abend wurde der Flüchtlingstreck beim Dorf Til Qirah von SNA-Söldnern gestoppt. Die Menschen mussten dort bis in den Morgen warten. Hisên berichtete, dass Kinder in der Kälte zu erfrieren drohten. Am Morgen begannen dann die Gräueltaten: „Die Söldner trugen Abzeichen der SNA und des IS. Sie drohten, wenn sie bei jemandem eine Waffe fänden, dann würden sie ihn köpfen. Mein Freund Henan und mein Nachbar hatten Waffen. Ihnen wurden vor den Augen ihrer Familien die Köpfe abgeschnitten.“
Als der Konvoi der Flüchtlinge den Flughafen bei Aleppo erreichten, lagen enthauptete Leichen am Straßenrand: „Die Söldner hatten sieben Regimesoldaten enthauptet und ihre Köpfe vor ihre Körper gelegt. Die Frauen bedeckten die Augen der Kinder, damit sie die Leichen nicht sehen konnten.“
Feiernde Söldner verbrennen Leichen
Wenige Minuten später kamen sie an einer weiteren Szene des Grauens vorbei: „In der Nähe des Ortes, an dem die Enthauptungen stattgefunden hatten, waren von Söldnern mehr als vier Leichen übereinander gestapelt worden. Sie übergossen sie mit Benzin und verbrannten sie. Sie feierten diese Gräueltat, indem sie mit ihren Gewehren in die Luft schossen und Parolen riefen. Wir haben dieses Grauen mit eigenen Augen gesehen.“
Konvoi wird beschossen – Übergriffe auf Frauen
Der Flüchtlingskonvoi wurde mehrmals beschossen. Hisên berichtet auch von schweren Übergriffen auf Frauen.