Militärrat meldet schwere Gefechte an Tişrîn-Front

An der Tişrîn-Front finden schwere Gefechte zwischen QSD-Verbänden und Söldnern der Türkei-treuen Dschihadistentruppe SNA statt. Die türkische Armee führt Unterstützungsangriffe für ihre Islamisten durch.

Bombardierungen von Wohngebieten

An der Tişrîn-Front bei Minbic liefern sich Kämpferinnen und Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) weiter heftige Gefechte mit Söldnern der Türkei-treuen Söldnertruppe SNA. Wie der Militärrat von Minbic am Mittwoch meldete, konzentrieren sich die Auseinandersetzungen derzeit auf das wenige Autominuten südlich des Tişrîn-Damms gelegene Dorf Xirbêt Zemalê (Chirbet Samala). Angaben zum Verlauf der Gefechte machte der den QSD angeschlossene Verband zunächst nicht. Das türkische Militär unterstützt seine dschihadistische Proxyarmee derweil mit Angriffen vom Boden und aus der Luft.

Entlastungsangriffe für ihre Islamisten führt die Armee des NATO-Staates Türkei aktuell auch auf Gebiete nördlich des Tişrîn-Damms durch. Die Nachrichtenagentur ANHA berichtete von Artillerieangriffen auf die Gegend um die Qereqozax-Brücke, auch die Ortschaft Bir Hiso im Süden Kobanês wurde demnach attackiert. Dort sei es zu Einschlägen von Granaten in Wohngebieten gekommen, mehrere Häuser sollen stark beschädigt beziehungsweise zerstört worden sein.

Gegenoffensive in Minbic

Das Zentrum der Stadt Minbic ist seit Anfang Dezember in der Hand der SNA, die mit türkischer Unterstützung versucht, die QSD östlich des Euphrat zu drängen und weitere Gebiete in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien zu besetzen. Das multiethnische Bündnis, dem Verbände wie der Militärrat von Minbic sowie die YPG und YPJ angehören, hält mit einer am 23. Dezember 2024 gestarteten Gegenoffensive dagegen. Es will die verlorenen Orte zurückgewinnen. Mehrere Ortschaften in der Region konnten bereits wieder befreit werden. Das unweit des gleichnamigen Dorfes gelegene Kraftwerk Tişrîn befindet sich entgegen türkischer Berichte schon länger unter Kontrolle der QSD.

Titelfoto: Kämpfer der Eniya Kurdan (Kurdische Front) in Minbic, Symbolbild