Die Guerillakämpfer:innen Egîd Qoser, Rûgeş Devran, Siyabend Garzan, Dijwar Berxwedan und Herekol Şirnex sind 2019 in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte mit. Die HPG sprechen den Angehörigen und dem Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus und erklären, dass der Kampf der Gefallenen bis zum Sieg fortgesetzt wird.

Zur Identität der Gefallenen machen die HPG folgende Angaben:

Egîd Qoser

Egîd Qoser ist in Qoser in der Provinz Mêrdîn geboren und in einem der kurdischen Befreiungsbewegung nahestehenden Umfeld aufgewachsen. Sein Onkel Hogir kam 1994 als Guerillakämpfer ums Leben. Egîd schloss sich 2011 der Guerilla an. Nach seiner Grundausbildung verbrachte er mehrere Jahre in der Zap-Region im Zagros-Gebirge und nahm an vielen Aktionen gegen die türkische Armee teil. Er entwickelte schnell militärische Fähigkeiten und übernahm Aufgaben auf Kommandoebene. Für seine ideologische Weiterbildung hielt er sich eine Zeitlang einer Akademie der Guerilla auf. Die HPG beschreiben Egîd als mutigen und opferbereiten Militanten, der Lebendigkeit und Vertrauen ausstrahlte.

Rûgeş Devran

Rûgeş Devran ist in Colemêrg geboren. Aus ihrer Verwandtschaft und ihrem sozialen Umfeld schlossen sich viele Menschen dem kurdischen Befreiungskampf an. Als Heranwachsende setzte sie sich trotz der staatlichen Repression vehement für ihre kurdische Identität ein und beschäftigte sich mit dem auf Frauenbefreiung basierenden Gesellschaftsmodell von Abdullah Öcalan. Unter diesem Eindruck ging sie in die Berge und machte eine Grundausbildung in der Zap-Region. Sie orientierte sich an Öcalans Feststellung „Freie Frauen können alles schaffen“ und ging mit großer Energie als Kämpferin der YJA Star in die Praxis. Die HPG beschreiben Rûgeş als bescheidene, mutige, bewusste und fröhliche Persönlichkeit, der es als junger Kurdin gelang, aus dem für Frauen vorgesehenen Leben auszubrechen und ihren Weg als freie Frau zu finden. Rûgeş kämpfte viele Jahre im Zap und nahm an diversen erfolgreichen Aktionen gegen die türkische Armee teil.

Siyabend Garzan

Siyabend Garzan ist in Êlih geboren und in einer patriotischen Familie aufgewachsen. Als Kind erlebte er die Unterdrückung der Bevölkerung durch den türkischen Staat und die insbesondere in Êlih in den 1990er Jahren praktizierten extralegalen Hinrichtungen. Er beschäftigte sich mit den Inhalten der PKK und baute eine Verbindung zur kurdischen Befreiungsbewegung auf. 2012 wollte er sich der Guerilla anschließen, wurde jedoch von der türkischen Armee zwangsrekrutiert. Beim Militär wurde ihm das Unterdrückungssystem noch stärker bewusst und er ging 2014 in Êlih in die Berge. Nach einer Grundausbildung ging er in Xerzan in die Praxis. Unter den schwierigen Bedingungen in Nordkurdistan entwickelte er sich schnell zu einem versierten Guerillakämpfer. Als der IS im August 2014 Şengal überfiel, beteiligte Siyabend sich an der Verteidigung der ezidischen Gemeinschaft gegen die Islamisten. Nach erfolgreichem Abschluss seiner dortigen Aufgabe kehrte er zurück in die Berge und bildete sich militärisch und ideologisch weiter. Er beschäftigte sich mit modernen Guerillataktiken und wurde einer der jungen Kommandanten, die diese in den Medya-Verteidigungsgebieten in die Praxis umsetzten.

Dijwar Berxwedan

Dijwar Berxwedan ist in Erdîş in der Provinz Wan geboren und in einem Dorf mit ausgeprägter kurdischer Kultur aufgewachsen. Die Dorfbevölkerung unterstützte die Befreiungsbewegung und Dijwar erlebte bereits als Kind mehrmals, wie Menschen grausam vom Staat gefoltert wurden. Er empfand Wut und Rachegefühle. Als Heranwachsender wurde er in der kurdischen Jugendbewegung aktiv und selbst mehrfach von Sicherheitskräften misshandelt. 2014 schloss er sich der Guerilla an und kämpfte in schwierigen Gebieten, unter anderem in Avaşîn. Gleichzeitig las er viel und bildete sich ständig weiter. Die HPG beschreiben ihn als mutigen und opferbereiten Menschen, der sich mit unbändiger Energie dem revolutionären Kampf widmete und großen Wert auf die genossenschaftlichen Beziehungen innerhalb der Guerilla legte.

Herekol Şirnex

Herekol Şirnex ist in Şirnex geboren. Seine Familie stand der kurdischen Befreiungsbewegung nahe und Herekol kannte die PKK bereits als Kind. Er wurde Zeuge der brutalen Unterdrückungspolitik des türkischen Staates in Botan und träumte davon, eines Tages mit der Guerilla am Berg Cûdî zu kämpfen. Im Zuge des Widerstands für Selbstbestimmung in Nordkurdistan schloss er sich 2015 in Botan der Guerilla an. Nach einer Grundausbildung im Cûdî-Gebirge ging er in die Praxis in den Regionen Zap und Avaşîn und entwickelte sich zu einem erfolgreichen Militanten. In Avaşîn kämpfte er an vorderster Front gegen die türkische Armee und trug maßgeblich dazu bei, dem Feind schwere Verluste zuzufügen.