Anter Dersim in Rojava verstorben

Anter Dersim (Kazim Ergün) ist in Rojava einem Herzinfarkt erlegen. Der kurdische Revolutionär war jahrzehntelang in der Befreiungsbewegung aktiv, unter anderem auch in Deutschland.

Der langjährige kurdische Revolutionär Anter Dersim (Kazim Ergün) ist am 11. November in Rojava einem Herzinfarkt erlegen. Der 52-Jährige war jahrzehntelang in der kurdischen Befreiungsbewegung aktiv, unter anderem in Kurdistan, der Türkei, in Europa, Mexmûr und zuletzt im Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien.

Anter Dersim hieß mit bürgerlichem Namen Kazim Ergün und ist 1969 in Dersim geboren. 1988 lernte er in Istanbul die kurdische Befreiungsbewegung kennen, später ging er zu Abdullah Öcalan an die Mahsum-Korkmaz-Akademie. Von dort aus kehrte er nach Nordkurdistan zurück und wurde verhaftet. Seine Zeit im Gefängnis nutzte er zur Weiterbildung, auch nach seiner Entlassung setzte er seine revolutionäre Arbeit fort. Aufgrund fortgesetzter Bedrohung durch den türkischen Staat musste er nach Europa gehen und war hier weiter aktiv, unter anderem auch in Deutschland. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Wegen seines Engagements wurde er in Europa erneut verhaftet, ließ sich jedoch auch dadurch nicht von der Arbeit abhalten. Nach seiner Entlassung arbeitete er mit noch größerer Entschlossenheit weiter. Er hielt sich eine Weile in den Bergen Kurdistans auf und ging von dort aus ins Camp Mexmûr in Südkurdistan.

Während der Verteidigung von Kobanê gegen den „Islamischen Staat“ (IS) wechselte er nach Rojava und beteiligte sich in verschiedenen Bereichen am Kampf. Zuletzt war er in der PYD aktiv.

Die Beisetzung wird am Mittwoch in Qamişlo stattfinden.