Literaturveranstaltung im Gedenken an Hüseyin Çelebi

Die diesjährige Hüseyin-Çelebi-Literaturveranstaltung der Studierendenverbände YXK/JXK findet Anfang Oktober in Stuttgart statt.

Die von den Studierendenverbänden YXK und JXK organisierte Hüseyin-Çelebi-Literaturveranstaltung findet in diesem Jahr am 2. Oktober in Stuttgart statt. Bei Interesse an einer Teilnahme an der 29. Literaturveranstaltung können bis zum 14. August selbstverfasste Gedichte und Kurzgeschichten eingereicht werden. Die literarischen Werke können auf Kurdisch (Kurmancî und Kirmanckî), Türkisch und Deutsch geschrieben und per E-Mail ([email protected]) oder postalisch an die Senefelderstraße 49 in 70176 Stuttgart geschickt werden.

Wie die Veranstalter:innen mitteilen, gibt es im Rahmenprogramm musikalische Beiträge von Cemîl Qoçgirî, Rêber Serhad und Suna Alan sowie eine Bilderausstellung. Eine zehnköpfige Jury wird die eingereichten Gedichte und Geschichten beurteilen. In der Jury für die deutschen Werke ist Anja Flach, für Kurmancî sind Abdulkadir Ulumaskan, Fevzi Özmen, Luqman Guldivê und Avesta Aydın benannt, für Türkisch Hicri İzgören, Sercan Aydın und Robert Peköz und für Kirmanckî Seyîdxan Kurij und Lerzan Jandil.

Hüseyin Çelebi bei der Guerilla in Kurdistan

Hüseyin Çelebi war Mitbegründer der YXK und der Zeitschrift Kurdistan Report. Als Sohn einer türkischen Mutter und eines kurdischen Vaters 1967 in Hamburg geboren, war Hüseyin Çelebi schon früh vom Schreiben begeistert und gewann bereits in der Grundschule einen Preis für einen seiner Texte. Später lernte er den kurdischen Befreiungskampf kennen und wurde als Jugendlicher aktiver Teil der politischen Bewegung in Deutschland. In die Zeit seines politischen Aktivismus in Deutschland fiel auch der Beginn der massiven Verfolgung der kurdischen Bewegung durch den deutschen Staat. Hüseyin Çelebi wurde 1988 verhaftet und verbrachte die Zeit im Gefängnis mit Lesen und Schreiben. Im vergangenen Jahr ist ein Briefwechsel aus dieser Zeit mit Christa Eckes in Buchform erschienen. Christa Eckes saß damals wegen RAF-Mitgliedschaft im Gefängnis. Hüseyin Çelebi ging nach seiner Entlassung 1991 nach Kurdistan und schloss sich der Guerilla an. Im Oktober 1992 ist er in Heftanîn gefallen.