Women Defend Rojava: „Gemeinsam verteidigen wir die Frauenrevolution!" 

In verschiedenen Städten fanden zahlreiche Aktionen der Kampagne Women Defend Rojava statt. Sie hatten das Ziel, auf die erneute Eskalation des türkischen Staates in Form von schweren Angriffen in Südkurdistan aufmerksam zu machen.

Das Schweigen durchbrechen

Aktivistinnen der Kampagne Women Defend Rojava führten auch am Mittwoch Aktionen in verschiedenen Städten Deutschlands durch. Die Kampagne veröffentlichte erst kürzlich einen Aufruf, auf die Straße zu gehen gegen die Angriffe der türkischen Armee in Südkurdistan, die Women Defend Rojava als völkerrechtswidrig verurteilt. Auch gegen die Angriffe auf die Pressefreiheit kurdischer Medien in der Türkei, wo vor wenigen Tagen erst neun Journalist:innen verhaftet wurden, und in Belgien, wo zeitgleich Razzien durch die belgische Polizei bei kurdischen Fernsehsendern stattfanden, wollen die Aktivist:innen der Kampagne aktiv werden. Für die kommenden Tage sind weitere Aktionen angekündigt.

Infostand in Jena

In Jena informierten die Aktivistinnen mit einem Infostand in der Innenstadt über den aktuellen Angriffskrieg in Metîna. Beim Verteilen von Flyern entstanden viele Gespräche mit Passant:innen über die aktuelle Lage, den Krieg und die Hoffnung auf Frieden. Durch gemeinsame Tänze brachten die Aktivistinnen die durch den Krieg ebenfalls und immer wieder angegriffene kurdische Kultur und ihre Widerständigkeit in Jenas Innenstadt zum Ausdruck.



Eine Akteurin machte die Wichtigkeit der Aktion deutlich: „Wenn eine Frau in Kurdistan angegriffen wird, werden auch wir als Frauen in Deutschland angegriffen. Solange eine Frau irgendwo auf der Welt angegriffen wird, werden alle Frauen der Welt angegriffen. Deshalb sind wir heute auf der Straße, deshalb kämpfen wir an der Seite der kurdischen Frauenbewegung für unser aller Freiheit!“

Kundgebung in Göttingen

Auch in Göttingen nahmen Dutzende Menschen an einer Kundgebung der Kampagne in der Innenstadt teil. Auf der Kundgebung wurden die aktuellen Angriffe in Südkurdistan in einen Zusammenhang mit dem Wahlverlust von Erdogans AKP bei den vergangen Kommunalwahlen Ende März in der Türkei gesetzt: „Noch vor drei Wochen war ich für die Wahlbeobachtung in Uludere in der Provinz Şırnak an der Grenze zum Irak und habe dort die Wahlen beobachtet. Nun wird die Region seit Tagen durch die Türkei bombardiert“, erklärte die Aktivistin Sophie Paulmann von der Kampagne Women Defend Rojava.



Sie sprach außerdem davon, dass die Demokratie während der Wahlen auf unterschiedliche Weise ausgehöhlt worden sei, die AKP aber dennoch das erste Mal nach 22 Jahren nicht stärkste Kraft werden konnte. „Erdogan wird seinen bei den Wahlen erlittenen Machtverlust nicht kampflos aufgeben“, warnte die Aktivistin. 

Mahnwache in Hannover

Schon am Dienstag hatte die Ortsgruppe von Women Defend Rojava Hannover zu einer Mahnwache vor dem türkischen Konsulat aufgerufen. Ihre Botschaft machte sie auf einem großen Plakat deutlich: „Angriffe auf kurdische Medien sind ein Angriff auf die Demokratie". Am Mittwoch versammelten sich die Aktivist:innen erneut für ein Foto in Solidarität mit der Guerilla in Südkurdistan, welche aktuell gegen die türkischen Angriffe kämpft. Sie skandierten die Parole „Hoch die internationale Solidarität“ und forderten ein sofortiges Ende des türkischen Angriffskrieges und der Besatzung in Kurdistan.

Kundgebung in Berlin

Ebenfalls am Dienstag hatte es eine Kundgebung in Berlin wegen der erneuten Angriffswelle auf Südkurdistan gegeben, sowie eine Demonstration am Sonntag in Leipzig.

Demonstration in Leipzig

Auch in den nächsten Tagen wollen Aktivistinnen der Kampagne Women Defend Rojava verschiedene Aktionen durchführen, um auf die aktuellen Angriffe des türkischen Staates aufmerksam zu machen. Vor allem wollen sie verdeutlichen: Der Angriffskrieg ist ein Krieg gegen die Frauen in Kurdistan und gegen ihren Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung.