HPG: Die Guerilla ist taktisch versiert und psychologisch überlegen
Der türkische Staat hat eingestanden, allein keine Chance gegen die Freiheitsguerilla Kurdistans zu haben. Das ist das Fazit der HPG in einer Kriegsbilanz für den Monat April.
Der türkische Staat hat eingestanden, allein keine Chance gegen die Freiheitsguerilla Kurdistans zu haben. Das ist das Fazit der HPG in einer Kriegsbilanz für den Monat April.
Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat eine Kriegsbilanz für April veröffentlicht. „Die Freiheitsguerilla Kurdistan ist mit der Newroz-Begeisterung in den Frühling eingetreten und hat den April mit demselben Widerstandsgeist begonnen. Von Bakurê Kurdistanê [Nordkurdistan] bis zu den Medya-Verteidigungsgebieten setzt die Guerilla ihren Kampf mit apoistischer Opferbereitschaft fort und hat auch im April entschlossen daran festgehalten“, heißt es einleitend in der Bilanz.
Guerilla in Bakur
Die HPG teilen mit, dass die türkische Armee im April in vielen Gebieten im Norden Kurdistans Militäroperationen durchgeführt hat, „von Dersim bis Mêrdîn und von Botan bis Colemêrg“. Keine dieser Operationen sei für die Armee erfolgreich gewesen. „Die Guerilla in Bakur hat ihre mit dem Frühling beginnende Jahrespraxis vorteilhaft begonnen“, lautet das Fazit der HPG.
Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten
Die Medya-Verteidigungsgebiete seien im Zuge der türkischen Besatzungsangriffe ununterbrochen aus der Luft und vom Boden aus bombardiert worden. Der türkische Staat habe intensive Gespräche und schmutzige Verhandlungen geführt, um Unterstützung für die Angriffe auf die Guerilla und die Besatzung von Başûrê Kurdistanê (Südkurdistan) zu finden. Damit habe die Türkei eingestanden, allein keine Chance gegen die Freiheitsguerilla zu haben, so die HPG:
„Die türkische Besatzerarmee hat am 16. April stillschweigend und ohne mediale Begleitung eine Invasion in Metîna eingeleitet. Sie setzt darauf, sich mit Unterstützung der PDK langsam im Feld festzusetzen und Schritt für Schritt vorzurücken. Über diesen Invasionsbeginn wurde nicht offen berichtet. Während die türkische Armee einerseits den Beginn des Besatzungsangriffs verheimlicht, werden auf der anderen Seite täglich Lügen über unsere angeblichen Verluste von den faschistischen Spezialkriegsmedien verbreitet. Im April sind unsere Weggefährtinnen Berjîn Canda, Ararat Herekol und Zîn Zagros gefallen. Ihre Identität wurde bekannt gegeben und unserem patriotischen Volk und der Öffentlichkeit mitgeteilt.“
In der Erklärung wird betont, dass die kurdischen Guerillaarmeen HPG und YJA Star (Verbände freier Frauen) in jeder Hinsicht vorbereitet und zum Kampf entschlossen sind. Mit ihrer taktischen Versiertheit und dem selbstlosen Geist des Apoismus sei die Guerilla in psychologischer Hinsicht eindeutig überlegen.
Angriffe der türkischen Armee
Wie aus der HPG-Bilanz hervorgeht, hat die türkische Armee die Guerillagebiete im April in 279 Fällen mit Kampfjets und 30-mal mit Kampfhubschraubern angegriffen. Bei elf weiteren Angriffen wurden unkonventionelle Sprengmittel eingesetzt, in einem Fall chemische Kampfstoffe. Neun Luftangriffe auf Guerillastellungen erfolgten mit Drohnen, die mit Sprengstoff beladen waren.
Aktionen der Guerilla
Die Guerilla hat den Angaben zufolge 29 Aktionen durchgeführt, bei denen zwölf Soldaten der türkischen Invasionstruppen getötet und drei weitere verletzt wurden. Eine feindliche Stellung, ein Radarsystem, acht Überwachungskameras und ein Projektor wurden zerstört. Die Guerilla beschlagnahmte ein Infanteriegewehr vom Typ MPT-55, ein Waffenfernrohr, eine Kopflampe und eine Brille. Ein Transporthubschrauber vom Typ Sikorsky wurde von der Guerilla beschossen und getroffen, so die HPG-Bilanz.